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Art Brut: Wham! Bang! Pow! Let's Rock Out! (Albumkritik)

 

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Art Brut: Wham! Bang! Pow! Let's Rock Out! (Alcopop!)

 

 

Eddie Argos’ Band, die eine Weile in Bournemouth beheimatet war und ihre Zelte aktuell in Berlin aufgeschlagen hat, sorgte Mitte der Nullerjahre für Begeisterung und etablierte sich damals als ausgelassene, wortreiche Indie-Rock-Gruppe neben Kollegen wie Bloc Party und Franz Ferdinand. Art Brut erfreut mittlerweile mit einem neuen Lineup und noch mehr Rufzeichen und legt nun das erste Album seit sieben Jahren vor, das wie gewohnt schwungvollen, melodischen Gitarren-Pop bietet, der allerdings stärker von New Wave und Power Pop beeinflusst ist als auf den vorherigen Veröffentlichungen.

 

Die Gitarren und Bläser sind gefällig, wenn auch nicht gerade modern, dafür laden die Harmonien und Refrains zum Mitsingen ein und es ist unbestreitbar, dass ein unbeholfen gewinnender Charakter wie Argos den Pop bereichert. Er ist so etwas wie ein todernster Antiheld im Stil von Jarvis Cocker, dessen Handwerkszeug naive Songs voller trockenem Humor sind, die zumeist von Freundinnen, nach denen er sich verzehrt, und Träumen von Auftritten bei Top of the Pops handeln und mit liebevollen Anspielungen auf die Popkultur durchsetzt sind.

 

 

“I don’t want her back. There’ll be no Rumours or Blood on the Tracks”, behauptet er beharrlich auf dem wunderbar aufgedrehten „Hooray!“ „I Hope You’re Very Happy Together“ (“and if you’re not, that’s even better”) wiederum stichelt verletzt gegen frühere Geliebte. „Hospital!“ spielt auf Amy Winehouses „Rehab“ an, aber widmet sich ansonsten den Schwierigkeiten, die es macht, den Lebensstil eines kleinen Indie-Rock-Stars und die ersten gesundheitlichen Problemchen, die mit dem erreichen des mittleren Lebensalters einhergehen, unter einen Hut zu bringen: “When I get out of hospital, I’m gonna be unstoppable.” Das Highlight ist aber „Awkward Breakfast“, auf dem die Folgen eines One-Night Stand mit absteigenden Akkorden und deftigen Textzeilen persifliert werden: “Last night you were being rude with me / Now we’re eating bowls of muesli.”

 

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