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Kris Wu: Antares (Albumkritik)

 

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Kris Wu: Antares (Island)

 

 

Schauspieler, Model und Sänger Kris Wu ist in Asien ein großer Star. Berühmt wurde er zunächst mit der chinesisch-koreanischen Boyband Exo, die so beliebt war, dass einmal die Karten für eines ihrer Konzerte in einer Arena in nur 1,47 Sekunden ausverkauft waren. Er stieg aus, weil “they feed you music and you just kinda do it, you don’t have freedom”. Nun veröffentlicht er sein Solodebüt, das über allen Kennzeichen eines Künstlers verfügt, der sich noch immer nicht kreativ entfalten kann, ob das nun an der Sprachbarriere liegt oder an einem Mangel an Kreativität und Originalität.

 

Wu hat sich vom Jukebox-Pop von Exo entfernt und setzt nun auf einen US-Rap-Sound, wobei er die trillernde, häppchenweise Vortragsart von Travis Scott (der auf „Deserve“ als Gast zu hören ist), die Triolen von Quavo und den schmalzigen Gesang von Drake im „soft-boy“ Modus imitiert. Theoretisch ist nichts falsch oder schlecht an diesen Simulakra – Wu sollte sich nicht verpflichtet fühlen, leicht erkennbare asiatische Sounds einzubauen, um seine Songs von anderen zu unterscheiden -, aber seine nichtssagende Boyband-Stimme ist schlicht und einfach nicht so charaktervoll wie der Gesang der Künstler, denen er nacheifert. Seine weitgehend englischen Texte sind das Hip-Hop-Äquivalent von Huel, eine beige Ansammlung von Klischees, die schon nach kurzer Zeit ziemlich peinlich wird: der adrette Wu ist hörbar kein “savage”, und wenn er meint “suicide when I can’t see my shorty”, ist das nur dumm.

 

There is a sing-song catchiness to Die Melodie dieser Zeile in „November Rain“ besticht mit einer Eingängigkeit, die zum Mitsingen animiert, und Wus vortragt auf „Explore“ ist angenehm und federleicht, aber die Leere der Texte lässt alles sinnlos erscheinen. Dass Produzenten wie der normalerweise brillante Murda Beatz so dünne Tracks beisteuern, die offensichtlich schon längere Zeit in irgendwelchen Unterordnern vergammelten, macht die Sache nur noch schlimmer. Dieses algorithmische Rap-Karaoke wird Wus Talent und Pop-Verstand wahrlich nicht gerecht.

 

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