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Daniel Knox: Chasescene (Albumkritik)

 

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Daniel Knox: Chasescene (HP Johnson Presents)

 

 

Der in Chicago lebende Songwriter Daniel Knox ist ein Mann mit einer durchaus interessanten Lebensgeschichte: er arbeitet als Filmvorführer in der Spätschicht und brachte sich das Klavierspielen auf schäbigen Instrumenten in den Lobbys der Hotels der Stadt bei. Das Setting seines vierten Albums ist besonders reich: das überwältigende „The Poisoner“, auf dem der großartige Gesang von Nina Nastasia zu hören ist, basiert auf einem schrecklichen Vorfall aus Knox' eigenem Leben, der langsamen, heimlichen Vergiftung durch eine eine ehemalige Partnerin, und ist imposant und unheimlich und erfreut mit einem schönen Bläsersatz.

 

Knox’ eigene Stimme ist resonant und verfügt über ein starkes Vibrato und ziert jene Art von Nilsson-artigem Chamber Pop, die John Grant so gut beherrscht. Auf „Mrs Roth“ und „Man Is an Animal“ sind auch Anklänge an Tinderticks und Tom Waits zu hören, während Songs wie „Anna14“, eine an Nick Cave erinnernde Pianoballade mit subtilen Tonartwechseln, mit viel Gefühl und düsterem Witz überzeugen. Gesanglich wird er nur von Jarvis Cocker übertroffen, der inmitten des gruselig exotischen „Capitol“ brilliert – “the mind is gone, the body lingers” – und Knox unweigerlich vorübergehend die Show stiehlt. Chasescene beweist einmal mehr, dass Knox ein meisterhafter Geschichtenerzähler ist. Dies ist ein Album für finstere Nächte, wobei man froh ist, nur ein Hörer seiner schrecklichen Storys zu sein.

 

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