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Gnash: We (Albumkritik)

 

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Gnash: We (Atlantic)

 

 

„You broke my heart and all I got was this T-shirt“, singt der 25.jährige Sänger/Rapper au Kalifornien auf der vor kurzem veröffentlichten Single „T-shirt“. Auf diesem, seinem Debütalbum werden Herzensangelegenheiten oft im Kontext des Alltags abgehandelt. „Imagine If“ schreibt die Geschichte einer desaströsen Beziehung in der Internet-Ära um und malt sich aus, wie es wäre, wenn “everybody stayed in love, stayed offline …” Im düstereren „Nobody’s Home“ ist er allein mit “a whiskey and a phone”. Es ist verspielter Symbolismus, aber – nach den drei EPs U, Me und Us – kann man dem Ganzen eine gewisse Tiefsinnigkeit nicht absprechen. Viele der Songs sind sehr intime Geständnisse von Zweifel, Angst und Unsicherheit. Der Track „Insane“ beschreibt eine Begegnung mit seinem Therapeuten, bei der er “pretending to be OK”, und enthält das Eingeständnis, dass Wahnsinn zumindest ein Ausweg aus all seinen Sorgen wäre. Solch düstere Angst wird nicht mit Hilfe von markerschütterndem Black Metal vermittelt, sondern in einem akustischen, fast erzählten Singer-Songwriter-Format – denken Sie an Jack Johnson oder The Postal Service -, das lieblich und nicht pessimistisch ist. Diese Nichtübereinstimmung könnte allzu sentimental wirken, wäre sie nicht so gut umgesetzt, doch dieser Widerspruch zwischen Musik und Text fordert regelrecht zu mehrmaligem Hören heraus.In „The Broken Hearts Club“ ist er fast schmerzhaft offenherzig und in „Dear Insecurity“ wunderschön ehrlich. Der „geeky“ Gesang des erstgenannten Songs offenbart erst nach oftmaligem Hören seinen Reiz, dafür machen Duette mit Ben Abraham und Olivia O’Brien sofort Freude. Die Kombination von bezaubernden Melodien und demütig machenden Einsichten (“It’s not about the mistakes you made or failures that you had / It’s all about the memories and little things you have”) ist wirklich herrlich.

 

 

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