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Panda Bear: Buoys (Albumkritik)


Panda Bear Noah Lennox


Panda Bear: Buoys (Domino Recordings)



Noah Lennox, ob als Solokünstler unter dem Namen Panda Bear oder mit seiner in Brooklyn beheimateten Band Animal Collective, hat ein Talent dafür, glänzende Elektronik mit dicht texturierten, halluzinatorischen Szenarien zu kombinieren und das ganze mit seinem hellen, knabenhaften Gurren zu würzen. Animal Collectives bahnbrechendes Album Merriweather Post Pavilion wird heuer 10 Jahre alt und ist eine epische Großtat des Indie-Experimentalismus, die Pitchfork zufolge bis jetzt nicht übertroffen wurde.

Es kann kein Zweifel bestehen, dass Lennox diesen Jahrestag im Hinterstübchen hatte, als er Buoys machte. Sein sechstes Soloalbum ist im Vergleich zu seinen früheren Werken auffallend verhalten. Die erste Single „Token“ mit ihren Samples im Stil von Lemon Jelly erinnert an Merriweather und kann durchaus als geistiger Nachfolger des freudvollen Rausches von „My Girls“ bezeichnet werden, doch ansonsten bietet Buoys dekonstruierten R&B, bei dem sich alles auf Wiederholung und Zurückhaltung konzentriert.

Mitunter ist dies unleugbar clever und die verspielte Geckenhaftigkeit der Produktion - mit Rusty Santos, der an Person Pitch mitarbeitet, Panda Bears Vorgänger von Merriweather – verweist auf futuristische „electronic auteurs“ wie Sophie oder Oneohtrix Point Never. „I Know I Don’t Know“, um ein Beispiel zu nennen, ist, als würde man einen durchgeknallten Western mit Löchern im Zelluloid sehen; der quasi-balearische Track „Dolphin“ verwandelt auf angenehme Weise das Platschen von Wasser in den Beat und fordert Vergleiche mit den Beach Boys heraus.



Aber wenn man Panda Bears Eigenwilligkeiten nicht unendlich reizvoll findet, können solche Innovationen ermüdend klingen. Das vorwärtstreibende Strumming, das sich durch viele der Tracks zieht, ist herausfordernd monoton. Lennox’ Gurren hat nie besser geklungen als auf „Master“, doch sein unerbittlich langweiliges Tempo macht diesen Song mehr oder weniger zunichte. Und dann ist da „Inner Monologue“ mit seinen Geräuschen eines weiblichen Orgasmus, während Lennox immer und immer wieder “one to one” intoniert, bis man am liebsten die Lautsprecher zertrümmern oder die Kopfhörer wegwerfen möchte.

Buoys besticht vor allem durch seine Form, aber diese hindert es auch daran, wirklich gut zu sein.



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