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Teen: Good Fruit (Albumkritik)


Teen trio


Teen: Good Fruit (Carpark)



Das aus Schwestern bestehende kanadische Trio Teen lotete auf dem 2016 erschienenen Love Yes den Rausch der ersten Verliebtheit aus; dieses neue Album, es ist ihr viertes, ergründet die Nachwirkungen dieser Verliebtheit. Doch Good Fruit ist kein verbittertes Trennungsalbum, sondern eine meditative Träumerei, die Gefühle aus träumerischer Ferne analysiert. „Popular Taste“, mit dem das Album beginnt, ist eigenwilliger Schlafzimmer-Pop, der sich vor allem dadurch auszeichnet, dass bruchstückhafte Samples eingesetzt werden, um Geschlechterrollen zu beleuchten, aber in weiterer Folge findet sich nur wenig von der fröhlichen Ausgelassenheit von Love Yes.

Der schräge, sparsame R&B von „Shadow“ und das „ krautpoppige“ „Luv 2 Luv“ bestechen mit ihrem eigenen dezenten Charme. Durch „Connection“ und „Radar“ spukt der Geist von Prince, eine federleichte Prise himmlischer Funkiness. Mit „Only Water“ – pulsierend, emporsteigend, mit leichtem New-Age-Einschlag – verarbeiten die drei Musikerinnen den Tod ihres Vaters, des Komponisten Peter Lieberson, verarbeiten und sich eine weiterbestehende Verbindung auf einem molekularen Niveau ausmalen. Die Ballade „Pretend“ bietet eine glückselig luftige Perspektive.

Dies ist das erste von der Band selbst produzierte Album und es überzeugt vor allem mit Details, nicht mit einer einheitlichen Struktur oder einem großen, durchgängigen Statement. Es finden sich hier aber zahlreiche wirklich gelungene Tracks, die faszinierendes Potenzial enthüllen, das Teen hoffentlich mit kommenden Werken noch deutlich umfassender nutzen werden.



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