Anderson .Paaks zweites Album innerhalb von nur sechs Monaten, reist, was seinen Titel anbelangt, an der kalifornischen Küste weiter nach Norden (Venice, Malibu, Oxnard…); die Sicherheit, diesen Weg weiter zu beschreiten, verleiht dem Rapper-Funkateer nicht zuletzt der Grammy, den er für „Bubblin'“ aus der Oxnard-Ära erhielt.
Ventura wurde zwar zur selben Zeit aufgenommen wie Oxnard, unterscheidet sich von diesem aber dadurch, dass es lockerer und wärmer ist. Der Künstler, der einst als Breezy Lovejoy bekannt war, ist von seinem Lächeln so überzeugt, dass er seine kommende Tour Best Teef in the Game nennt. Für „Make It Better“, einen „sweet love-gone-wrong“ Soul-Song, konnte er die Legende Smokey Robinson als Gesangspartner gewinnen. André 3000 ist ein natürlicher Gaststar auf einem anderen, sehr ähnlichen Track, der den Titel „Come Home“ trägt, da OutKast die Vorväter dieser neuen Funk-Rap-Welle sind.
Wenn man .Paaks ziemlich diplomatische Interviews genauer analysiert, scheint es, als habe sein Mentor/Produzent Dr Dre ziemlich streng über Oxnard gewacht und ihm bei Ventura deutlich mehr Freiheiten gelassen. Ersteres ist “gritty”, während letzteres “pretty” ist. Doch die Wohlfühl-Atmosphäre, die .Paaks Band The Free Nationals hier heraufbeschwört – und diese Arrangements sind wirklich elegant -, ignoriert die Realität aber nicht komplett. „King James“ bietet positives Denken im Angesicht von Provokation und feiert die Sporthelden „LeBron James“ und „Colin Kaepernick“.
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