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Laurence Pike: Holy Spring (Albumkritik)


laurence pike percussionist


Laurence Pike: Holy Spring (The Leaf Label)



Ein Soloalbum eines improvisierenden Schlagzeugers würde in den meisten Fällen nur ein argwöhnisches, wenn nicht einfach nur gelangweiltes Aufstöhnen hervorrufen, aber der Australier Laurence Pike ist kein gewöhnlicher Percussionist. Er hat mit vielen verschiedenen Jazzern gespielt, etwa dem Pianisten Mike Nock, und er liebt es, sich in den verschiedensten Genres zu versuchen, von Psyhedelia über Electronica bis hin zu spirituellem Jazz. Dennoch war sein 2018 erschienenes Debütalbum Distant Early Warning eine Überraschung, denn es mischte Pikes unglaubliche rhythmische Fähigkeiten mit Sound von einem Drumpad-Sampler, um eine „uber-ambient“ Suite zu kreieren, die teils akustisch, teils elektronisch ist.

Holy Spring setzt diese Richtung fort, mit beeindruckenden Resultaten. Es ist von Strawinskys Le sacre du printemps inspiriert und zielt darauf ab, „to connect with something universal”. Und das tut es auch. Stücke wie „Dance of the Earth“ poltern und dröhnen und werden mit Becken und anderen Klängen überlegt, sodass sich ein Netz aus rhythmischen Tricks entspinnt, wie es Reich oder Glass nicht im Traum einfallen würde. „Drum Chant“, auf dem auch australische Clapsticks zum Einsatz kommen, beschwört den Puls des riesigen, roten Inneren dieses Kontinents. An anderer Stelle versucht er, sich den Tiefen des Weltalls klanglich zu nähern. Auf „Daughter of Mars“ scheinen Aliens den blauen Planeten zu rufen, während der Titeltrack als Soundtrack für eine Begegnung mit Außerirdischen dienen könnte. Mit seinen sich ständig wandelnden Grooves und der Atmosphäre unmittelbar bevorstehender Offenbarung ist dieses Album ein reines Hörvergnügen.



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