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Octavian: Endorphins (Albumkritik)


Octavian grime artist


Octavian: Endorphins (Black Butter)



Octavian mag aus einer Gegend kommen, das für Grime berühmt ist - Süd-London., doch der anglo-französische Künstler ist ein der Zukunft zugewandter MC. Auf seinem zweiten Mixtape überbrückt er nicht nur selbstbewusst die Themse (der Nord-Londoner Skepta ist auf dem zuvor bereits veröffentlichten, eiskalten „Bet“ zu hören), sondern sogar den Atlantik, denn er konnte auch US-Gastrapper zur Mitarbeit bewegen und setzt auf Tracks wie „Lit“ instinktiv auf Trap Beats, nicht mehr die gewohnten Grime BPMs.

Auto-Tune verschmiert seinen Singsang, und zwar so sehr, dass all diese Hybridisierung den Verlust der eigenen Identität bewirken könnte. Doch irgendwie schafft Octavian es, sich diesen anonymisierenden Tendenzen zu widersetzen. Seine Popmelodien sind dazu bestimmt, um die Welt zu reisen, aber sie behalten eine unverfrorene London-Attitüde und ein experimentelles Flair bei; viele Tracks sind heimtückisch tanzbar.

Das ist die gute Nachricht: Octavian ist sein eigenes Genre und er scheut sich nicht, auf Gospel (der erste Track „Gangster Love“) gleich krachende elektrischen Gitarren (auf seinem exzellenten Remix von „SBTRKT“ und Jessie Wares „Walking Alone“) folgen zu lassen. Doch die Vorstellung, dass er eine Art Gelehrter der neuen Schule ist, der Puristen hänselt, muss sich erst in seinen Texten manifestieren, die zwar schroff eigenwillig sind, aber nicht viel Neues zu sagen haben. Es fällt wirklich schwer, in Octavians Überlegungen zu Drogen, Oralsex, Liebe und Gangsterleben auch nur ein Killer-Couplet zu finden. Es überzeugt nicht das, was er vorträgt, sondern die Art und Weise, wie er es vorträgt.



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