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25.07.2019

Ider: Emotional Education (Albumkritik)



Ider duo


Ider: Emotional Education (Glassnote)



Das Debütalbum von Megan Markwick und Lily Somerville ist nur ein winziges Stück davon entfernt, brillant zu sein: ihm fehlt nur etwas mehr Farbe, ein bisschen mehr Abwechslung, nur jener kleine Funke, der das Außergewöhnliche vom Rest unterscheidet. Ihr musikalisches Terrain ist nicht allzu weit von dem von The 1975 entfernt: die Ängste der Millenials machen sich ein ums andere Mal bemerkbar (“I’m in my 20s, so I panic in every way / I’m so scared of the future, I keep missing today”, singen sie auf „You’ve Got Your Whole Life Ahead of You Baby“), und ihr Harmoniegesang erinnert mitunter an Matty Healys auf zwei oder mehr Spuren aufgenommenen Gesang.

Was Emotional Education wahrscheinlich fehlt, ist das Sandkorn, das die Perle macht. Trotz des emotionalen Aufruhrs der Texte, ist die Musik sehr beständig – glatter, geschmackvoller Synthpop – und beraubt die Songs mehr oder weniger einer ausgeprägten eigenen Stimmung, sodass „Invincible“s Erklärung, dass “I’ll wear our life like armour” mit derselben Intensität vorgetragen wird wie das panische „Swim“. Aber vieles von dem, was hier geboten wird, ist vielversprechend. Markwick und Somerville können tolle Texte schreiben. „Swim“ entwickelt sich von seiner ersten Strophe, in der die Erzählerin in “in neat lines from the poolside” schwimmt, immer mehr nach außen, bis er von der Angst, im Leben zu ertrinken, handelt. Die Melodien sind gut, auch wenn Emotional Education dieser eine unvergessliche Song fehlt, der eine Gruppe den Sprung von der bewunderten Kultband zu Weltruhm und Auftritten in großen Hallen und Stadien schaffen lässt. Also nicht perfekt, aber ein solides Fundament für den weiteren Aufstieg. Seien Sie nicht überrascht, wenn Iders zweites Album ein Meisterwerk wird.





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