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Clairo: Immunity (Albumkritik)


Clairo singer


Clairo: Immunity (Fader)



Viraler Erfolg ist eine sehr wankelmütige Herrin, wie die aus Massachusetts stammende Singer-Songwriter Claire Cottrill im vergangenen Jahr erkennen musste. Ein viraler Hit, den Sie in ihrem Schlafzimmer aufnahm – „Pretty Girl“ – machte sie vorübergehend auf YouTube sehr erfolgreich, aber der Absturz ließ nicht lange auf sich warten. Cottrills Vater ist Marketing-Manager; ihr Plattenvertrag kam dank seiner Verbindungen zustande. Und deshalb wurde bald gemunkelt, sie werde bloß von der Musikindustrie als unabhängige DIY-Künstlerin vermarktet. Man muss in diesem „authentic/fake“ Streit nicht unbedingt Stellung beziehen – es ist zwar wichtig, den Pfade von Geld und Einfluss zu folgen, aber man sollte auch nicht vergessen, dass gute Musik wirklich von überall kommen kann. Und ihr durchaus interessantes Debütalbum hat mehr zu bieten als bloß wehmütigen Schlafzimmer-Pop („Pretty Girl“ wurde abgeschüttelt). has been shaken off). „North“ erinnert an den frühen Beck, grungy Gitarre mit einem Hip-Hop-Beat alter Schule, während für „Sofia“ Strokes Gitarre mit Stereolab-artigen ironischen Eurodisco-Klängen kombiniert wurde; „Impossible“ wiederum bietet intime Geständnisse über Baroque-Pop-Cembalo und fast militärisch strengem Beat.

Zusammengehalten wird das Ganze von Cottrills schläfrigem, aber cleveren Gesang, der auf einer Wolke von Hall schwebt wie eine sleepy-but-smart delivery, creeping in on a cloud of reverb like a Vaporwave-Version von Juliana Hatfield. „I Wouldn’t Ask You“, mit dem das Album endet, vollzieht mittendrin einen Wandel zu einem fröhlichen, psychedelischen Trip-Hop-Epos und lässt Clairos künftige Ambitionen erahnen. Man darf sie durchaus kritisieren, aber sie ist sicher stark genug, um jedem Gegenwind zu trotzen.



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