Als Ezra Furman 2013 Day of the Dog veröffentlichte, war es ein letzter Versuch vor der Rückzug aus dem Musikbusiness. Die ekstatischen Reaktionen auf dieses Album überzeugten ihn nicht nur davon, weiterzumachen, sondern beflügelten seine Ambitionen für die nächsten beiden Alben, die folgen sollten, Perpetual Motion People und Transangelic Exodus, wobei letzteres ebenso verwirrend wie brillant war. Twelve Nudes, das fast zur Gänze ein Punk-Rock-Album ist (nur „I Wanna Be Your Girlfriend“ kommt auf Doo-wop und Rock’n’Roll zurück), mag wie ein Schritt rückwärts klingen, aber es ist ganz auf einen Aspekt fokussiert: Verzweiflung.
Eine wütende Hoffnungslosigkeit durchdringt Twelve Nudes. Manchmal ist es nicht seine eigene, sondern die von anderen: “What makes a man take a hammer in his hand / Shatter every last window of the company store?” fragt Furman auf „Trauma“. Andere Male ist es seine eigene: “I refuse to call this living ‘life’ and I refuse to die”, stellt er auf „My Teeth Hurt“ resigniert fest. Und gelegentlich ist es die Hoffnungslosigkeit der gesamten USA, wie in dem Song „America“: “I don’t give a shit what Ben Franklin intended / What slaveowner men said – glad they’re all dead.” Selbst wenn er einen Funken Hoffnung bietet („Evening Prayer AKA Justice“), macht die Wildheit der Darbietung, sowohl seiner eigenen als auch der der Band, klar, dass es ohne Mühen keine Erlösung geben wird.
Dies ist das raueste Album, das er bisher gemacht hat. Die Abwesenheit des Saxophonisten Tim Sandusky bedeutet, dass die Ecken und Kanten hart wie Stahl sind und weit und breit nichts Sanftes zu hören ist – doch die Melodien sind noch immer exzellent und unvergesslich, die Hooks noch immer aufregend und mitreißend. Es ist der Sound eines Künstlers, der explodiert.
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