Dieses kleine, kurze, anspruchslose First-Person-Survival-Horrorspiel von Parsec Productions, einem ausschließlich aus Mark J. Hadley bestehenden Winzigstudio, ist das neueste in einer ganzen Serie von Indie-Spielen, die in den vergangenen paar Jahren dem Horrorgenre neues Leben eingehaucht haben.
Slender basiert auf der Internetkreation namens Slender Man, einer Kreatur, die im „Create Paranormal Images” Thread der Something Awful Foren entstand. Die Kreatur erscheint in der Gestalt eines Mannes im Anzug, der zwischen 6 und 15 Fuß (ca. 180 cm bis 450 cm) groß ist. Sie hat kein Gesicht, keine Haare und abnorm lange Arme. Die Kreatur scheint Menschen zu verfolgen, sich dabei spezielle Zielpersonen auszusuchen, diese zu jagen, zu entführen und in einen Wald zu verschleppen, um sie anschließend zu töten.
Der Slender Man ist da draußen… und wartet auf Sie.
Slender lässt die Spieler in die Rolle einer Person schlüpfen, die einen nebligen Wald betritt, und zwar nur mit einer Taschenlampe ausgerüstet. Der Grund, warum man in den Wald geht, ist nicht ganz klar; es könnte sein, dass Sie nach der Kreatur suchen oder dass Sie vom Slender Man in den Wald gelockt wurden. Wie dem auch sei, von Anfang an kommen gewisse Faktoren ins Spiel. Sie müssen sofort acht im ganzen Wald verstreute Stück Papier einsammeln. Mit jedem Stück, das Sie in Ihren Besitz bringen, kommt Ihnen der Slender Man näher, die Musik wird intensiver und Halluzinationen beginnen. Falls Sie zu lange brauchen, um die Stücke Papier einzusammeln, verändert das Spiel von sich aus die Settings. Sie können in jede beliebige Richtung gehen, allerdings ist die spielbare Welt von einem Zaun umschlossen. Im Wald sind etliche Orientierungspunkte verstreut, in deren Nähe typischerweise die gesuchten Schriftstücke zu finden sind.
Das Gameplay ist denkbar einfach. Sie bewegen sich mit den <WASD> Tasten, können kurzfristig laufen, indem Sie <Shift> gedrückt halten, und können die Schriftstücke aufheben, indem Sie darauf klicken. Außerdem können Sie durch Drücken von <F> die Taschenlampe ein- und ausschalten. Die Nacht ist finster und nebelig, weshalb Sie Ihre Taschenlampe recht oft einschalten müssen, um sich orientieren zu können. Doch je länger Sie Ihr treues Beleuchtungswerkzeug eingeschaltet lassen, desto schneller leert sich seine Batterie.
Sie bewegen sich üblicherweise sehr langsam und auch beim Sprinten werden Sie kaum schneller. Nach einer kurzen Periode des Laufens wird der Atem immer schwerer und Sie gehen wieder normal. Ein Rat: Nützen Sie die Sprintfähigkeit nur, wenn es unbedingt erforderlich ist. Die Erholungsphase ist sehr lang, wenn Sie sich verausgaben.
Statik auf dem Bildschirm deutet an, dass der Slender Man in der Nähe ist. Wenn das passiert, müssen Sie sich umdrehen und fliehen, ehe er Sie fangen kann. Wenn Sie das Spiel abgeschlossen haben, werden weitere Spielmodi freigeschaltet, darunter ein Tageslichtmodus und ein streng geheimer Modus.
Es gibt einige Unterschiede zwischen Slender und den anderen derzeit erhältlichen Horrorspielen. Zunächst einmal ist Slender kostenlos erhältlich, zumindest vorerst. Der Titel ist derzeit erst in der Betaversion verfügbar. Ein weiterer Aspekt, der Slender von anderen titeln unterscheidet, ist, dass Sie weder angreifen noch sich verteidigen können. Sie können nur laufen. Es gibt auch nicht viele verschiedene Typen von Feinden oder Umweltgefahren – da lauert nur der Slender Man. Außerdem möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, dass das Spiel wirklich sehr einfach ist, geradezu minimalistisch: Sie gehen im Prinzip nur durch einen Wald. Das Spiel funktioniert vor allem aufgrund seiner Atmosphäre, die durch die Umgebung und das Sounddesign geschaffen wird.
Der Erfolg von Slender ist auf seine sehr gruselige Atmosphäre und die ständig steigende Spannung zurückzuführen. Alle Aspekte des Spiels fügen sich perfekt zusammen, um dem Spieler eine einfache, kurze und angsteinflößende Erfahrung zu bescheren. Wenn Sie ein Fan von Horrorspielen sind und es lieben, sich zu Tode zu erschrecken, sollten Sie Slender unbedingt ausprobieren.
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