Torres: Torres (Eigenverlag)
Wenn man den Namen Torres hört, denken in unseren Breiten wohl die meisten an den spanischen Stürmer in den Diensten des FC Chelsea, es handelt sich in diesem Fall aber um die 22-jährige, in Nashville ansässige Mackenzie Scott, die fast schon aufschreckend intime Beichten über Verlangen, Eifersucht und Isolation singt. Ihr Debütalbum wurde live auf Band aufgenommen. Oft wird nur mit Gesang und hallender Gitarre gearbeitet, aber gelegentlich peppt eine minimalistische Band ihre schlichten, aber exzellenten Songs auf. Das eindringliche „Honey“ sorgte erstmals im Internet für Aufsehen, und zwar mit einem Text, der von häuslicher Gewalt handeln könnte: "Everything hurts, but it's fine … it happens all the time." Vergleiche mit PJ Harvey oder sogar Sylvia Plath sind durchaus angebracht; sie blickt auf ähnliche Weise hinter die Fassade menschlicher Beziehungen, um das Chaos dahinter genau unter die Lupe zu nehmen. „Moon & Back“ ist ein berührender musikalischer Brief einer Mutter an ein Kind, dass sie zur Adoption freigeben musste, während sie auf „Waterfall“ darüber sinniert, warum "The rocks beneath bare their teeth/ They all conspire to set me free". Dieses Album klingt, als könnte es die erste Blüte eines großen Talents sein.
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