Ich möchte ein MOBA genießen. Ich habe alle populären Multiplayer Battle Arena Spiele ausprobiert - DOTA 2, League of Legends, Heroes Of The Storm, Infinite Crisis. Ein jedes hat seinen Reiz, aber ich habe mich in keinem wirklich zuhause gefühlt. Meine Begeisterung für Super Evil Megacorps Vainglory deutet darauf hin, dass ich mich vielleicht auf der falschen Plattform umgesehen habe.
Vainglory ist ab sofort für iPhone and iPad erhältlich und feierte sein großes Debüt im Rahmen der Pressekonferenz, auf der iPhone 6 und 6+ angekündigt wurden. Das Spiel diente dabei als Demonstration für iOS' Metal Grafiktechnologie. Es ist ein schönes Mobilspiel – so viel war zu erwarten. Ich rechnete nur nicht damit, dass mich seine elegante Destillation der MOBA-Formel so in ihren Bann ziehen würde.
Eine Karte, zwei Teams, drei Spieler in jedem Team – so beginnt jedes Vainglory Match. Derzeit stehen zehn Charaktere zur Auswahl, einige free-to-play, andere gesperrt, bis man für sie bezahlt hat. Der Timer zählt herunter, Handlanger (minions) tauchen auf dem einen Weg (lane) auf und der Wettlauf beginnt. Das Ziel besteht darin, den Vain Kristall des anderen Teams zu zerstören. Die Spieler kämpfen gegen Handlanger, gegeneinander und gelegentlich gegen Dschungel-Kreaturen, um Erfahrung für de Levelaufstieg und Gold für den Kauf von Gegenständen zu verdienen.
Jeder, der ein MOBA gespielt hat, wird sich rasch zurechtfinden – die Mechaniken sind im Grunde Genrestandard. Der Unterschied ist, dass Sie hier nicht Mausklicks ur Steuerung benützen, sondern mit der Fingerspitze auf den Bildschirm tippen.
Da ich seit den frühen -Touchscreen-Tagen Mobilspiele spiele, habe ich fast das Gefühl, einen unfairen Vorteil zu genießen. Dies ist mein heimatliches Spielfeld, ob ich nun an meinem Tisch sitze oder viel zu lange auf dem Klo. Ich habe das Gefühl, hier dominieren zu können, auch wenn es in Wahrheit nicht stimmt.
Das Spielerfeld scheint auch ausgeglichener zu sein. Sicher, Sie werden gelegentlich auf ein gut organisiertes Team treffen – also eines jener Teams, die nicht einen einzelnen Spieler losschicken, der versuchen soll, den ultra-starken Kraken zu zähmen, wenn dieser nach den ersten 15 Minuten des Spiels erscheint, oder im Dschungelgebiet des Spiels „capture-the-mine“ spielen, während das gegnerische Team einen Verteidigungsturm nach dem anderen zerstört.Doch die Leute, die Dummes tun, sind Teil des Charmes des Spiels – diese Dummheiten lassen Sie wissen, dass dies nicht das Hardcore-MOBA ist, mit dem Sie sich auf dem PC nicht anfreunden konnten – zumindest noch nicht.
Es ist simpel und intuitiv und man findet sich leicht zurecht. Der einzige Aspekt, mit dem ich noch gewisse Probleme habe, ist der Bau meines Charakters mit Hilfe von Gegenständen, womit auch der Spieler im Video weiter unten auf Kriegsfuß zu stehen scheint.
Mir gefällt die visuelle Gestaltung. Ich liebe die Charaktere. Ganz besonders angetan hat es mir Koshka, der katzenartige Wirbelwind der Zerstörung. Wenn man sie wählt signalisiert man damit den anderen Spielern, dass man für echtes Teamwork kaum zu gebrauchen ist (es gibt Builds, die eher geeignet sind, andere zu unterstützen, falls Ihnen der Sinn danach steht), aber sie ist eine Bereicherung für jedes Team.
Hier können Sie ein Match mit Koshka sehen, in dem sie siegreich bleibt. Das andere Team besteht offensichtlich aus Neulingen, aber ein Sieg ist ein Sieg.
Vainglory wird sich bestimmt mit der Zeit in etwas verwandeln, das den großen Hits auf dem PC ähnelt. Die guten Spieler werden immer besser werden, die Gelegenheitsspieler werden zu Candy Crush zurückkehren. Bis dahin ist es eine frische, unterhaltsame und einfache Methode, ein Genre, in dem heftiger Konkurrenzkampf herrscht, zu spielen, ohne sich wie ein kompletter Trottel zu fühlen.
Vainglory
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