Cage the Elephant: Tell Me I'm Pretty (RCA)
Als Cage the Elephant 2008 von Kentucky aus für Furore sorgten und dabei eine Spur gebrochener Nasen und zerstörter Verstärker hinterließen, hatte es den Anschein, als sollte das unter Strom stehende Quartett der Schulz-Brüder sehr hell, aber dafür nur kurz brennen. Aber acht Jahre, ein Hitalbum (Thank You, Happy Birthday aus dem Jahre 2011 erreichte in den US-Albumcharts Platz zwei) und eine Grammy-Nominierung (für das 2013 erschienene Melophobia) später wurde die Band auf ihrem vierten Album von Black Keys Mann Dan Auerbach zu einer hart zuschlagenden, gut geölten Rock-Maschine gezähmt. Die für den Produzenten typischen Elemente – leicht psychedelischer 60-er-Jahre-Garagenrock mit postmodernem Sound – sind auf Tell Me I’m Pretty allgegenwärtig, doch die Band schraubt ihre ureigene, ungezogene Energie nie zurück. Geboten werden Riffs im Stil der Stones und der Kinks und klassische Themen wie besorgte Eltern, Krawalle, Selbstzweifel und zumindest ein Arztbesuch, “’cause I don’t feel right” (weil ich mich nicht wohl fühle). Die Band operiert in einem immer überlaufeneren Feld, aber ihr Songwriting war nie besser und Highlights wie „Too Late to Say Goodbye“ und die Mordsballade „Trouble“ bedeuten, dass die Musiker mit vielen eingängigen Songs und Lebensfreude auf der Party auftauchen.
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