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Mystery Jets: Curve of the Earth (Albumkritik)

 

mystery jets band 01

Mystery Jets: Curve of the Earth (Rough Trade)

Mystery Jets’ letztes Album, das 2012 erschienene Radlands, signalisierte eine Orientierung hin zu AOR Soft-Rock im Stile der 1980-er und nun dringen sie auf ihrem sechsten Album Curve of the Earth weiter auf das Gebiet von Mainstream-Americana vor. Im Unterschied zu den liebenswerten Eigenarten, die vor zehn Jahren ihre frühen Alben charakterisierten, bieten sie uns nun die krachenden Akkorde von „Taken By the Tide“s Mega-Refrain und den schwermütigen Gesang und die Morsecode-Gitarre von „Telomere“. Aber die alte Brillanz blitzt gelegentlich auf. Die Produktion ist reich texturiert und verziert „Midnight’s Mirror“ (das mit einem gesampelten Dialog aus Mike Leighs Naked beginnt) mit Kraftwerk-artigen Ausschmückungen und anschwellenden Harmonien, während „Saturnine“ klingt, als wäre John Lennon Mitglied der Beach Boys geworden. „Blood Red Balloon“ bezieht sich mit Syd-Barrett-artigen Tönen auf “Primrose Hill NW1”, doch ansonsten sind kaum Spuren ihrer Londoner Wurzeln zu bemerken – im Text von „Bubblegum“ kommen sogar “sidewalks” vor. Aber das ist bevor Blaine Harrison singt “Deep down I know I should leave the past behind”, eine von mehreren wehmütigen Betrachtungen über das Vergehen der Zeit.

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