Goat: Requiem (Rocket)
Goat behaupten, ein loses Kollektiv aus Korpilombolo, Norrbotten County, Schweden zu sein – aber ansonsten sind ihre Identitäten ein Geheimnis. Bei Liveauftritten tragen sie seltsame Masken und vielfarbige Roben, wie man sie in Weihrauch-und-Kerzen-Geschäften in jeder größeren Stadt findet. Ihre festival-freundliche Musik ist eine Mischung aus Stilen aus aller Welt – afrikanische Highlife-Gitarre hier („Trouble in the Streets“), eine klagende östliche Stimme da („Psychedelic Lover“). Allein schon der erste Song „Union of Sun and Moon“ wartet mit einer Verneigung vor nordeuropäischem Folk, einem Chor, der in einer obskuren Stammessprache singt und etwas auf, das sich verdächtig nach Panflöten aus den Anden anhört. Goats „Wicker-Man-goes-to-Womad“ Hokuspokus hat als Grundlage den westlichen Rock, wobei das Freak-out-Dröhnen der Goatband rund um einen Riff kreist, der demjenigen des Rolling Stones Klassikers „Jumpin’ Jack Flash“ ähnelt. Goat scheren sich, was bewundernswert ist, nicht um Fragen kultureller Aneignung (cultural appropriation) oder Authentizität (sie kündigten ihre Ankunft 2012 mir einem Album namens World Music an). Gut für sie.
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