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Mafia 2: Jimmy´s Vendetta (Test) – Sand und Wut

 

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Die Veröffentlichung von Mafia II war überschattet von Verwirrung darüber, was der Begriff „open-world“ [„offene Welt“] in diesem Falle zu bedeuten habe. Einige meinten, er bedeute „Sandkasten“, aber Mafia II war alles andere als das. Jimmy´s Vendetta, der erste Schub herunterladbarer Inhalte (DLC) für das Action-Spiel, bietet nun mehr von dem, was sich mancher schon vom Hauptspiel erwartete.

Soll heißen: kein Vito, kein Henry, kein Joe Barbaro. Stattdessen sind Sie Jimmy, ein ehemaliger Auftragskiller der Mafia, der, wie der Titel schon vermuten lässt, beschissen wurde und sich nun dafür an zwei Syndikaten, einem irischen und einem italienischen, rächen möchte. Die Erweiterung bietet wenig Handlung, dafür jede Menge Schießereien, Autoverfolgungsjagden und Zerstörung, und ist damit sozusagen das Farbnegativ des mehr filmisch angelegten Hauptspiels. Bringt das dem Titel die bis dato fehlende Balance?

Das Positive

Es dreht sich alles um die Action: Jimmy´s Vendetta ist die Fortsetzung von The Betrayal of Jimmy, jener PS 3-exklusiven Erweiterung, die man gratis zu Mafia II dazu erhielt (und nach wie vor erhält). Das Spiel ist im „arcade style“ [„Spielhallenstil“] gehalten, das heißt, dass Sie am Ende jeder Mission eine Bewertung, ein Punktetotal und eine Position auf dem Leaderboard erhalten. Dadurch wird man ermuntert, die Missionen mehrmals durchzuspielen, um ein höheres Score zu erhalten, sei es durch mehr Kopfschüsse, kürzere Spieldauer oder ähnliches. Leider kann man die Missionen nur in dem Schwierigkeitsgrad nochmals spielen, den man am Anfang ausgewählt hat. Möchte man sich an einem anderen Schwierigkeitsgrad versuchen, muss man von vorne beginnen und neu speichern. Aber es gibt insgesamt 34 Missionen, wovon 12 Autodiebstähle sind.

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Das Negative

Essen, schießen und fertig: Okay, es dreht sich alles um die Action. Und deshalb gibt es ausschließlich Missionen, deren Design man höflich als „geradlinig“ bezeichnen kann, obwohl „langweilig“ wohl zutreffender wäre. Der Diebstahl von Fahrzeugen beschränkt sich darauf, das Schloss zu knacken und dann den gestohlenen Wagen an einen bestimmten Ort zu bringen. Manchmal muss man auch jemanden erschießen. Die Hauptmissionen lassen sich in Begleitschutz, Zerstörung von Vermögenswerten und „Alle töten“ unterteilen, wobei letzteres die häufigste Variante und Aufgabe in acht der letzten neun Missionen ist. Diese Missionen sind im Spiel wiederum über die ganze große Karte verteilt, weshalb man ständig von einem Ende zum anderen fahren muss – und natürlich ist Harry´s der einzige Laden, in dem man Munition für die durchschlagskräftigeren Waffen des Spiels kaufen kann, was zum Nachladen ständig Fahrten ans nordwestliche Ende der Karte erforderlich macht. Den Spieler zu zwingen, in der Gegend herumzufahren, ist kein echter Spielinhalt und keine Ermunterung zum Erforschen.

Mein Königreich für eine filmische Zwischensequenz: Obwohl heftig kritisiert für das zu lineare Gameplay, wurde Mafia II wenigsten für die filmischen Kraftakte gelobt. Davon ist in Jimmy´s Vendetta nichts zu sehen. Es gibt lediglich zwei Szenen, eine am Anfang und eine am Ende. Dadurch wird das „arcade style“-artige Wiederspielen von Missionen, um mehr Punkte zu erhalten, zum einzigen Zweck des Spiels. Falls genau das Ihr Ding ist, dann sind die €10 für die Erweiterung gut angelegt. Falls Sie Jimmy´s Vendetta jedoch spielen, weil Sie eine Ausweitung der Story von Mafia II erwarten und die Spielerfahrung des Originals ausweiten möchten, dann werden Sie durch die Missionen rasen und für Ihre Mühe nicht mehr erhalten, als ein paar Absätze Text auf einem Ladeschirm.

Jimmy´s Vendetta wartet nicht mit Missionen auf, durch die die Geschichte des Hauptspiels erweitert wird. Es handelt sich viel mehr um Nebenmissionen, die von Anfang an Bestandteil von Mafia II hätten sein sollen, ja müssen. Stattdessen erhalten Xbox 360- und PC-Spieler für $10 (€10) eine Erweiterung, die es ermöglicht, frei herumzufahren und alles zu erforschen, für ein Spiel, das als „open-world“ angepriesen wurde, woraus man folgern, durfte, dass es darin reichlich zu entdecken und zu erleben gäbe. Und anstelle von Vito, der eine interessante Geschichte hat und gut gespielt ist, wird hier alles von einem grinsenden Casinotypen aus Reno ausgeführt, der auf unerklärliche Weise auftaucht und über den man so gut wie nichts erfährt.

Viele werden jetzt natürlich sagen, dass dies auch nicht der Sinn und Zweck von Jimmy´s Vendetta ist, weil es sich dabei schließlich um eine „arcade style“-Erweiterung des Spiels handelt. In Ordnung. Manche werden sich für die Herausforderung, eine Reihe vorgegebener Missionen immer wieder zu spielen und dabei schneller zu werden oder mehr Punkte zu erzielen, begeistern können. Aber es ist eine völlig unpassende Erweiterung für ein Spiel, das in erster Linie mit seiner starken Story, den interessanten Charakteren und den großartigen filmischen Sequenzen punkten konnte.

Mafia II: Jimmy´s Vendetta wurde von 2K Czech entwickelt und am 7. September von 2K Games für PC, PS 3 und Xbox 360 veröffentlicht. Die Erweiterung kostet $9.99/ €9.99/800 Microsoft-Punkte.

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