The People´s Key
(Polydor)
Für jeden Fan von Conor Oberst gab es einen Moment, da diese frühreife Stimme eines verstörten Jugendlichen so richtig erwachsen wurde; meiner Ansicht nach ist dieser Moment mit dem vorliegenden Album gekommen. The People´s Key unterscheidet sich von Conors erstaunlichem musikalischem Ausstoß im Laufe der letzten 15 Jahre nicht durch die textliche Dichte oder die konzeptuelle Sicherheit, sondern die straffe, intelligente, vorwärtstreibende Vitalität des musikalischen Könnens. Dies ist praktisch ein Pop-Album - wenn auch ein Pop-Album über die Zeit, das Universum, Leben als Halluzination und spirituelle Erlösung. „Jejune Stars“ legt einen überschwänglichen Refrain hin, der sich unbeweglich im Gehirn festsetzt und einen erfreut, obwohl er von einer existenziellen Krise handelt, die durch das Wetter herbeigeführt wird. Solche Refrains finden sich auf The People´s Key in Hülle und Fülle, miteinander verbunden durch einen spielerischen Rhythmus („Haile Selassie“), durchstochen von herrischen Gitarren („Shell Games“) oder eingebettet in funkelnde elektronische Effekte („Shell Games“), was auf früheren Alben in heilloses Chaos ausgeartet wäre. Es ist fast so, als hätten Bright Eyes endlich ihr Schlafzimmer verlassen und eine mutige neue musikalische Welt entdeckt.
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