Überwachungskameras senden selten die Botschaft aus, dass man sich in einer sicheren Gegend befindet. Ihre Gegenwart bedeutet zumeist, dass man sich irgendwo befindet, wo irgendjemand damit rechnet, dass etwas schiefgehen kann. Surveillant erweitert dieses Gefühl der Bedrohung noch und macht die Kamera zu einem Gegner, nicht zu einem Freund.
Surveillant, erhältlich für iPhone und iPod Touch, ist ein gepflegter 3D-Platformer, der lohnendes Gameplay bietet, obwohl es sich erst um die 0.2 Version handelt. Das Spiel kostet $1.99 im iTunes Store, nicht gerade das beste Preis/Leistungsverhältnis, wenn man bedenkt, dass es derzeit nur 10 Level umfasst. Doch diese Level sind nicht so einfach, dass man einfach durch sie hindurchrasen kann, obwohl man instinktiv genau dies tun möchte.
In dem Spiel muss man sich durch die minimalistisch-geometrische Umgebung bewegen und zum Sockel der Überwachungskamera gelangen, um diese zu deaktivieren. Ein an der Kamera angebrachter Laserstrahl ist ein weiterer triftiger Grund, sich nicht entdecken zu lassen. Obwohl man davonlaufen und Deckung suchen kann, hat man kaum eine Chance, wenn der Laserstrahl einen ins Visier genommen hat und sein todbringendes Werk beginnt.
Surveillant nutzt den Akzelerator des iPhone/iPod Touch, um die Kamera nach links und rechts zu bewegen. Um sich fortzubewegen, berührt man den Bildschirm einfach an der Stelle, zu der man sich begeben möchte. Man kann sich überallhin bewegen, ganz unabhängig von der Entfernung, aber man kann sich nur auf die nächsthöhere Plattform begeben, wenn man auch deren Oberfläche sieht. Die zweite Steuermöglichkeit ist ein Kameraknopf oben rechts, der den Blick auf die Kamera zentriert, sodass man erkennen kann, wohin der Laser gerade zielt.
Geduld ist angebracht, wenn man erfolgreich bis zum Sockel der Kamera vordringen möchte. Wenn man bei Surveillant scheitert, liegt das zumeist daran, dass man den einzigen Vorteil nicht oder zu wenig genutzt hat, den man gegenüber der Kamera hat - man kann sie immer sehen, sie einen jedoch nicht.
Ich gebe zu, dass die Steuerung am Anfang ein wenig frustrierend war. Wenn man sich an einer Kante befindet und die Oberseite des nächsten Pfeilers gerade einmal zu erahnen ist, kann es passieren, dass man wie wild auf einen Teil des Bildschirms tippt, ohne dass sich irgendetwas tut. Das kann panisches Gerenne zur Folge haben, wenn der Laserstrahl unaufhörlich näher rückt.
Ein weiteres Problem ist, dass man einen Punkt in weiter Entfernung oft nicht genau antippen kann, was dazu führt, dass man am nächsten Pfeiler vorbeihüpft und zu Boden fällt. Das bedeutet zwar, dass man sich überallhin bewegen kann, doch je größer die Entfernung, desto größer wird die Gefahr, dass man das Ziel verfehlt.
Alles in allem ist Surveillant, selbst in seiner vor-1.0 Version, ein schwieriger Platformer mit beträchtlichem Potenzial. Der Preis von $2 mag manchen zu hoch sein, vor allem wenn man bedenkt, dass das Spiel derzeit nur 10 Level umfasst. Doch die Level sind so angelegt, das man nicht einfach wild drauflos laufen kann, sondern beobachten und seine Bewegungen sorgfältig planen muss. Ein Spiel für alle, die wohldurchdachte Herausforderungen zu schätzen wissen.
Surveillant [iTunes App Store]
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