Relentless, Reckless Forever
(Spinefarm)
Power Metal – eine Art höchst übertriebene Eurovision-Version von Iron Maiden – hat vor allem zwei Typen von Anhängern: einsame World of Warcraft-Süchtige ohne den geringsten Sinn für Ironie und Hipster, die alte Dio-T-Shirts tragen, deren ironische Distanziertheit kaum noch zu überbieten ist. Doch obwohl Children of Bodom die meisten Vorgaben des Genres fast sklavisch einhalten – kein Song ist so episch, dass er nicht noch mit einigen fetten Synthesizer-Passagen oder Gitarrenduellen und Cembalos aufgewertet werden könnten -, finden sich auf ihrem siebenten Album auch genug harte Riffs, mit rauher Stimme vorgetragene Schmähungen und Hochgeschwindigkeits-Thrash, um auch all jenen Metal-Fans gefallen zu können, die nicht unbedingt an Zauberer und Drachen glauben. Und jede Band, die eine Melodie vom Soundtrack von Lucio Fulcis Horrorfilmklassiker „Sette note in nero“ („Seven Notes in Black“) stehlen kann, ohne das Original zu besudeln, wie es CoB im beispielgebenden Titeltrack tun, verdient mehr als nur eine ironisch angehobene Augenbraue als Anerkennung.
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