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Crysis 2 ist ein beeindruckender Shooter mit interessantem Multiplayer (Test)

 

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Eingeschlossen in seinen modernen, mit allem möglichen technischen Schnickschnack ausgerüsteten Kampfanzug kann Force Recon Marine „Alcatraz“ Stürze aus großer Höhe überleben, sich unsichtbar machen und Maschinengewehrsalven verkraften. Aber sein verbesserter Nanoanzug entfaltet seine größte Wirkung, wenn er zu funktionieren aufhört.

Während dieser Momente in Crysis 2, in denen der Spieler die Kontrolle verliert, weil der Anzug rebootet und der Charakter unter dem Gewicht seiner Ausrüstung in die Knie geht und nur mehr kriechen kann, werden die Spieler an die Schwäche des menschlichen Körpers und die Stärke der Gegner, mit denen sie es zu tun haben, erinnert. Genau dann ist der Anzug am wirkungsvollsten, und zwar nicht nur als Mechanismus im Spiel, sondern auch als Element der Handlung.

Crysis 2 beginnt drei Jahre nach den Ereignissen des ersten Shooters und lässt den Spieler in die Haut eines Marine schlüpfen, der bisweilen ob seiner Situation genauso verwirrt ist wie der Spieler selbst und einen Anzug kontrolliert, der nicht immer macht, was man von ihm will. Was Sie wissen, was er weiß, ist, dass Aliens und eine Seuche die Bevölkerung von Manhattan rapide reduzieren Sie, um die Stadt zur retten, schnellstens einen Wissenschafter wiederfinden müssen.

Warum Sie sich für dieses Spiel interessieren sollten

Crysis wurde mit viel Tamtam als Spiel auf den Markt gebracht, das nicht nur neue Maßstäbe in Sachen Hardware-Erfordernisse setzt, sondern auch demonstriert, was ein echter moderner First-Person Shooter können sollte. Crysis 2 verspricht, dies noch zu übertreffen. Doch dieser Titel, der alle vorangegangenen Crytek-Spiele in den Schatten stellen soll, ist nicht nur PC-Spielern vorbehalten, sondern auch für Konsolen erhältlich, weshalb die Hardware-Erfordernisse nach heutigen Standards eher bescheiden sind. Man braucht sich also nicht gleich einen neuen PC anzuschaffen.

Was mir gefiel

Verbesserter Nanoanzug: Neben der extravaganten Grafik und den opulenten Umgebungen ist es vor allem der Nanoanzug des Protagonisten, durch den sich Crysis 2 von anderen First-Person Shootern unterscheidet. Dieser Anzug wurde nun optimiert. Er stattet Ihren Charakter nach wie vor mit denselben übersteigerten Fähigkeiten aus, doch sind dafür jetzt weniger Tastatur/Knopf-Kommandos nötig. Mit dem Nanoanzug 2.0 müssen Sie nur noch zwischen dem Rüstungs- und dem Tarnungsmodus wählen. Dinge wie Supersprünge und schnelleres Laufen werden nun automatisch gemacht, weshalb Sie sich viel mehr auf die Action konzentrieren können, anstatt ständig ans Knöpfedrücken denken zu müssen.

crysis-2-nanosuit2 Pure Energie: Obwohl die Stärke- und Geschwindigkeitsoptionen des neuen Nanoanzug im Wesentlichen automatisiert sind, verbrauchen Aktionen wie Springen, Laufen und heftige Tritte nach wie vor jede Menge Energie, wie übrigens auch die Tarnungs- und Rüstungsmodi. Und es ist dieses ständige Überwachenmüssen des Energiezustandes, das das Spiel von einem reinen Shooter in etwas verwandelt, das an einen Strategietitel erinnert. Sie müssen sich entscheiden, ob Sie langsam im Tarnungsmodus durch die feindlichen Reihen schleichen oder lieber riskieren möchten, mitten durch sie hindurch zu laufen, dabei die Energiereserven zu verbrauchen und möglicherweise langsamer zu werden, während sie Ihnen noch auf den Fersen sind. Obwohl das Energiemanagement in Crysis 2 ebenso wichtig ist Gesundheit und Munition, ist es so geschickt gestaltet, dass es kaum vom Gameplay ablenkt. Die Energiekomponente sorgt dafür, dass man bei Crysis 2 ein wenig mehr mitdenken muss als bei einem durchschnittlichen Shooter.

Taktische Optionen: Crysis 2 ist ein waschechter First-Person Shooter, was bedeutet, dass das Geschehen linear abläuft und der Spieler quasi an der Hand von Szene zu Szene geführt wird, um in atemberaubenden Schießereien seinen Mann zu stehen. Es gibt allerdings Ausnahmen. Obwohl das Spiel großteils aus Fortbewegung von Punkt A zu Punkt B besteht, haben sich die Entwickler große Mühe gegeben, das Ganze mit weiten Schlachtfeldern aufzulockern, die die Spieler dazu zwingen, sich genau zu überlegen, wie sie vorgehen wollen. Man kann ein Nanoanzugsvisier aktivieren, das die Umgebung scannt und nicht nur Gegner und Waffenverstecke lokalisiert, sondern auch Punkte anzeigt, die taktische vorteile bieten, etwa für einen Überraschungsangriff von der Seite oder als Scharfschützenversteck geeignet sind. Man kann all das ignorieren, ja man muss das Visier überhaupt nicht verwenden, doch die späteren Missionen des Spiels sind so schwierig, dass man kaum eine Chance hat, sie ohne taktische Überlegungen zu überstehen. Zusammen mit dem Energiemanagement helfen diese taktischen Möglichkeiten, das Spiel von anderen Shootern zu unterscheiden.

Eine ganz eigene Geschichte: Crysis 2 beginnt und endet fast ohne Bezug zum Rest der Serie. Es besteht eine zeitliche Lücke von drei Jahren zwischen dem Cliffhanger-Ende von Crysis und dem ein wenig verwirrenden Anfang von Crysis 2. Obwohl einige Charaktere wieder mit dabei sind, allen voran der Nanoanzug tragende Prophet, könnte das Spiel problemlos unabhängig vom Vorgänger gespielt werden. Das ist nichts Schlechtes. Die Rückblenden und der vorwärts treibende Plot des Spiels, der etwas mit einer Invasion von Aliens in Manhattan zu tun hat, bieten einen mehr als guten Grund, dieses Spiel zu spielen. Der äußerst wirkungsvolle Einsatz des nicht mehr richtig funktionierenden Anzugs, der einen in wichtigen Momenten quasi festnagelt, verleiht dem Spiel noch zusätzliche Intensität.

Zweigeteilte Umgebung: Crytek machte sich einen Namen durch die Erschaffung von wunderbaren Spielen, die in üppigen Dschungellandschaften angesiedelt sind. Dieses Mal wollten die Entwickler beweisen, dass sie mehr als nur Dschungelkulissen kreieren können. Ihre Version eines zerstörten Manhattan beweist eindrücklich, dass dieses Vorhaben gelungen ist. Die gewaltige Stadt wird als eine Anzahl von Canyons aus Stahl und Glas dargestellt, eine pockennarbige Stadtlandschaft mit, ja, üppigen Parks. Diese Mischung aus vom Krieg zerstörter Stadt und verwüsteten Parklandschaften sorgt für eine wunderbare visuelle Dichotomie, wie sie in modernen Shootern nur sehr selten zu sehen ist.

Viele persönliche Anpassungsmöglichkeiten: Das Spiel bietet den Spielern unzählige Möglichkeiten, ihre Erfahrung einzigartig zu gestalten, angefangen mit Upgrades für den Anzug bis hin zu Veränderungen und Verbesserungen der Waffen. Alles in allem gibt es 22 Waffen und 11 Zusatzgeräte, die miteinander verbunden werden können, und zwar im Einzelspieler- wie im Mehrspieler-Modus.

Toller Multiplayer: Crytek gab sich nicht damit zufrieden, die ungefähr 7 Stunden lange Einzelspielerkampagne opulent auszustatten, die Entwickler gestalteten auch einen fesselnden Mehrspielerteil, der sich von der Kost gängiger Shooter genug unterscheidet, um längeres Spielen zu rechtfertigen. Und man muss sich dafür wirklich Zeit nehmen, denn Crysis 2 lässt einen die Online-Modi mit nur sehr wenig Ausrüstung beginnen. So gut wie alles von Verbesserungen des Anzugs bis hin zu Waffen muss erst freigeschaltet werden. Sind diese Dinge erst freigeschaltet, bietet das Spiel eine Shooter-Erfahrung mit einer Taktik, einer Geschwindigkeit und einem Gameplay, die sich von allem unterscheiden, woran man sich in diesem Genre in den letzten Jahren gewöhnt hat.

Was mir nicht gefiel

Seltsames Verhalten der Gegner: Die künstliche Intelligenz der Gegner ist ein wichtiger Aspekt eines jeden Einzelspieler-Ego-Shooters. Leider gibt es in dieser Beziehung bei Crysis 2das eine oder andere Problem. Obwohl ich bisweilen davon überrascht war, wie clever die Bösen, egal ob CELL-Soldaten oder Aliens, auf meine Gegenwart reagierten, gab es auch Augenblicke, wo ihr Verhalten dermaßen sinnlos war, das es die Freude am Spiel massiv trübte. Zumeist versuchten die Soldaten, mich einzukreisen, erwiderten das Feuer aus guter Deckung und riefen nach Verstärkung, wenn die Situation für sie zu brenzlig wurde, doch immer wieder stieß ich auf Soldaten, die einfach gegen eine Wand rannten, bis ich zu ihnen hinging und sie tötete. Das Ganze ist nicht so schlimm, dass es die Spielerfahrung zunichte macht, doch die Freude an einzelnen Abschnitten wird beträchtlich getrübt.

Konsolen-Texturen: Die Xbox 360-Version des Spiels schien von Zeit zu Zeit mit den vielen detaillierten Texturen ziemliche Probleme zu haben. Ganze Gebäude tauchten mitunter wie aus dem nichts auf, der Gehsteig unmittelbar vor mir verwandelte sich von detailliert in ein verschwommenes Etwas und ab und zu sahen Gesichter von Charakteren aus, als wären sie mit Kreide gezeichnet worden.

Fazit

Crysis 2 schafft es, aus der Menge an qualitativ hochwertigen, modernen First-Person Shootern herauszustechen. Es ist ein Spiel, das Taktik mit Action, Stadtlandschaft mit Gartenparadies und eine wunderbare Kampagne mit einem zu oftmaligem Spielen einladendem Online-Multiplayer kombiniert. Diese Mischung garantiert online wie offline jede Menge Spielspaß.

Crysis 2 wurde von Crytek entwickelt und von Electronic Arts am 24. März für PC, PlayStation 3 und Xbox 360 veröffentlicht. Spielte die komplette Kampagne sowie etliche Runden Multiplayer auf der Xbox 360. Spielte danach noch mehrere Missionen auf dem PC.

Das Material stammt von der PC-Version des Spiels.

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