Credo
(Wall of Sound)
Beinahe der erste Sound, den man auf dem ersten Album von Human League seit zehn Jahren hört, ist die mit Auto-Tune zu roboterartiger Emotionslosigkeit verfremdete Stimme von Susan Sulley. Zu hören, wie eine Band, die einst musikalischen Futurismus personifizierte, darauf reduziert wird, der klanglichen Mode des Vorjahres zu folgen, ist nicht gerade erbaulich. Zum Glück stellt sich das nur als ein negativer Ausreißer heraus, denn größtenteils klingt Credo ganz nach Human League: elektronische Instrumente glucksen und surren und einige bemerkenswerte Melodien wogen und fließen. Die Produktion ist glatter als zuvor, doch das ist Fortschritt – und sie tut dem professionelle-Amateure-Charm der Legue keinen Abbruch. Doch trotz der zahllosen wunderbaren Momente – wie zum Beispiel der Ruf zu den Waffen von „Night People“: „Gather up your skirts and trousers, put on your best frocks and blouses/ Time to go out from your houses” – wirkt das Ganze weniger wie an Album, sondern mehr wie eine Ansammlung von Songs. Etwas – nennen wir es ein Herz - fehlt.
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