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Charlie Haden Quartet West: Sophisticated Ladies (Albumkritik)

 

Haden-Quartet-West-Sophisticated-Ladies Charlie Haden Quartet West

Sophisticated Ladies

(Emarcy)

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Diejenigen, die mit dem amerikanischen Jazz-Bassisten Charlie Haden und seinen bahnbrechenden Aufnahmen mit Ornette Coleman in den 1950-er Jahren und mit Keith Jarrett in den 70-ern vertraut sind, werden sein mittlerweile auch schon 25 Jahre altes Quartet West im Vergleich womöglich allzu anmutig finden – umso mehr, als jetzt auch noch sechs Sänger und ein romantisch-kitschiges Streichensemble mit dabei sind. Doch Hadens geduldiger Lyrismus und Hang zur klassischen Songmelodie unterstreichen nur die unterschwellige Intensität und seinen makellosen Touch. Cassandra Wilson, Diana Krall, Melody Gardot, Norah Jones, Renée Fleming und Ruth Cameron, die singende Ehefrau des Bassisten, unterstützen die Band bei diesem verführerisch intimen Schaukeln durch ein Repertoire von berühmten und weniger bekannten Standards, aber das cool groovende Quartett hat auch die Hälfte der Spielzeit für sich allein und nützt diese für typisch stil- und geschmackssichere Improvisationen, bei denen insbesondere Saxophonist Ernie Watts und Pianist Alan Broadbent glänzen. Wilsons glänzender tiefer Gesang auf „My Love and I“, der von Watts´ Saxophon und Hadens Bass umspielt wird, ist ein absoluter Höhepunkte, aber auch das von der Opersängerin Fleming sehr zurückhaltend interpretierte „A Love Like This“ kann sich mehr als hören lassen. Doch alle Darbietungen gewinnen durch Hadens Gespür dafür, unauffällig das Richtige zu tun. Das Album dominiert nicht umsonst seit Wochen die französischen Jazz-Charts.

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