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Duke Nukem Forever Demo – Der erste Eindruck

 

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Duke Nukem? Er ist ein verdammtes Weichei. Er ist nach nur einem Bier stockbesoffen, kann einen Einkaufswagen nur bergauf schieben, wenn er zuvor alles herausnimmt, kann ohne sein geliebtes Auto keine Wüste durchqueren und spielt noch dazu mit menschlichen Exkrementen. Nun ist er zurück, und zwar in einer 1,5GB großen, zwei Level umfassenden Demoversion, die allerdings nur denjenigen zur Verfügung steht, die Duke Nukem Forever vorbestellt oder eine spezielle Version von Borderlands gekauft haben – und allem Anschein nach ist er ein unglaublicher Waschlappen.

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Ich nenne das eine Anti-Demo, denn es handelt sich nicht um eine herkömmliche Demoversion, die einem das Spiel näher bringt, damit man entscheiden kann, ob man es kaufen möchte oder nicht. Stattdessen haben wir es mit einer Demoversion zu tun, die man nur erhält, wenn man schon für das Spiel bezahlt hat. Oder für Borderlands: Game of the Year Edition. So oder so, dies ist keine Demoversion im klassischen Sinn - es ist ein geschätztes Kleinod, das man bezahlt, ein Event für sich.

Dennoch: Ich habe gerade Duke Nukem Forever gespielt. Es ist verblüffend, das zu sagen, obwohl seit gut sechs Monaten bekannt ist, dass das Spiel endlich wirklich Realität wird. Hier sind meine Eindrücke.

Geboten werden zwei Level, die meines Wissens schon von verschiedenen Print- und Online-Publikationen vorgestellt wurden. Der erste ist der einführende, in dem Duke der Fangemeinde wieder vorgestellt wird. Er ist ein nasal klingender, sich selbst ungeheuer wichtig nehmende Hüne, der von sich selbst und einigen abgetakelten Soldaten, die im Umkleideraum, in dem das Spiel beginnt, herumlungern, als Held verehrt wird und ungeheuren Spaß daran hat, zu urinieren, Leute zu beleidigen, Frauen anzumachen und nun sogar Fäkalien aufzuheben und diese in der Gegend herumzuwerfen. Im Grunde ist er ein Affe, ein schlecht erzogener noch dazu. Er ist Duke Nukem, und Sie kennen ihn vermutlich schon sehr gut. Ob sie das Ganze unterhaltsam finden, es sie kalt lässt oder sie sogar abstößt, hängt davon ab, ob Sie mit Duke aufgewachsen sind und seine Persönlichkeit mögen. Diese Persönlichkeit ist, zumindest im Demo, nicht wirklich entwickelt. Dadurch, dass sie hier noch übertriebener dargestellt wird, werden Erinnerungen an die Postal-Spiele wach, wenn auch die soziopathischen Aspekte fehlen.

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Die einfache Physics-Demo im ersten Level - Kotwerfen und Kritzeln auf einer Tafel – macht rasch einem Shooter Platz, der wahrscheinlich am ehesten mit den besten Teilen von Quake IV vergleichbar ist, nur wesentlich übertriebener und kampfeslustiger. Der erste Abscnitt geht in einen Boss-Kampf über, in dessen Verlauf man ein riesiges zyklopenartiges Wesen, das in einem Fußballstadion steht, mit Kugeln eindeckt, während ein Hubschrauber immer wieder Munitionsnachschub abwirft. Diese Situation soll wohl verdeutlichen, dass Duke Nukem der härteste aller harten Kerle ist oder so ähnlich, denn das riesige Ding stellt keinerlei Bedrohung für ihn dar und er erledigt es in einer Quicktime-Sequenz, indem er dessen riesiges Auge aus dem Stadion kickt. Nachdem er sich bis zu jenem Moment ständig selbst gefeiert hat, ist es schön, endlich zu sehen, warum er sich selbst so sehr liebt.

Schnitt zu einer sorgfältig zensierten Blowjob-Szene und mehr Selbstbeweihräucherung. Ich musste nicht lachen, aber ich war auch nicht schockiert – die Szene erschien mir einfach weder lustig noch erregend. Ich habe nicht das Geringste gegen Geschmacklosigkeiten, doch sollten sie gut gemacht sein, was hier nicht der Fall ist. Zumeist erschöpft sich das Ganze in Nabelschau betreibender Verherrlichung des Charakters; originelle Gags sind Mangelware. Falls Sie auf so etwas stehen, dann wird Ihnen das Spiel vermutlich viel Spaß bereiten, aber lahme Anspielungen und altmodisch wirkende Charaktermodelle sind nicht gerade das, was heutzutage zu schockieren vermag. Dennoch musste ich angesichts des ehrfurchtsvollen Erstaunens eines wartenden Soldaten, der zusieht, wie Duke Nukem etwas an die Tafel kritzelt, kichern – der deutlichste Hinweis darauf, dass sich das Spiel selbst nicht allzu ernst nimmt, während es sich zugleich selbst auf den Rücken klopft. Hoffentlich gibt es mehr davon.

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Endlich bekomme ich etwas vom eigentlichen Spiel zu sehen, und zwar in Form eines wirklich sehr originellen Wüsten-Szenarios. Duke macht sich in seinem eigenen protzigen Monstertruck auf den Weg und muss zunächst in einem Abschnitt, der mehr als nur ein wenig an die Buggy-Sektionen von Borderlands erinnert, einige Rampen bewältigen. Das dauert jedoch nicht lange – das Fahrzeug belibt aufgrund von Treibstoffmangel an einer vorgegebenen Stelle stehen und Duke muss sich zu Fuß auf die Suche nach Benzin machen.

Hier beweist sich Duke Nukem Forever als sehr ordentliches Kampfspiel - man schießt mit einem großen Arsenal an Waffen (Pistole, Gewehr, Maschinengewehr, Railgun, Raketenwerfer und der unterhaltsame, aber nicht sonderlich brauchbare Shrinkray) auf plötzlich auftauchende Schweine-Menschen, worauf ein kurzes Gefecht gegen einen Kampfhubschrauber folgt, das nicht allzu schwer ist, da man sich in einer unzerstörbaren Hütte verschanzen kann.

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Es ist ein wenig wie Call of Duty, nur dämlicher (aber nur ein bisschen, abhängig davon, von welchem CoD man spricht) und viel mehr Sci-Fi. Das ist mehr als nur in Ordnung! Geschrieben ist das Ganze für den Arsch, aber Dinge explodieren auf spektakuläre Weise, die Welt des Spiels ist groß und pseudo-offen, obwohl der Weg tatsächlich strikt von A nach B führt, und es werden genug Feinde aufgefahren, damit man sich herausgefordert und wie ein harter Kerl fühlt. Die Feinde ähneln einander jedoch sehr stark, was wiederum an Call of Duty erinnert, und der Demo-Level bot nichts, was sonderlich in Erinnerung bleibt. Die Railgun sorgt für Unterhaltung, Gliedmaßen werden sehr blutig abgetrennt und das Spiel wirkt nicht wie ein beengter Korridor-Shooter; es ist ganz offensichtlich, dass Duke Nukem Forever dem vielen Wirbel, der in den vergangenen 12 Jahren um den Titel gemacht wurde, nicht gerecht werden kann, aber - von der schrecklichen Lauf-Animation einmal abgesehen – ist das hier Gebotene durchaus mit modernen Konsolen-Shootern vergleichbar und hat nichts von einem veralteten Durcheinander an sich. Half-Life 2 ist um Klassen besser - aber das stand von Anfang an außer Zweifel.

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Nun geht es in unterirdischen Gängen weiter. Duke schiebt eine Lore mit nicht explodierenden Fässern auf Schienen vor sich her. Als es eine leichte Steigung zu bewältigen gilt, reichen seine Kräfte nicht aus – er muss alle Fässer ausladen. Schwächling! Sobald er damit fertig ist, kann er sich selbst hineinsetzen, die Bremse lösen und in Indiana-Jones-Manier über eine Schlucht springen. Ein wenig mehr davon und er findet seinen Weg zu dem sagenumwobenen Benzinkanister, worauf etliche widerlich aussehende spinnenartige Dinger auftauchen. Duke erschießt diese und macht dann weitere Erfahrungen auf den Gleisen. Schließlich erreicht er mit seinem Gefährt die Oberfläche, wo er eine unmögliche, achterbahnartige Strecke entlangrast, die von leicht unschädlich zu machenden Schweine-Menschen bewacht wird. Endlich kommt er wieder zu seinem Auto - und die Demoversion ist zu Ende.

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Die Demoversion ist okay. Es handelt sich um einen First-Person Shooter der Art, die wir alle nur zu gut kennen, mit selbstbewusst exzessiven Szenerien, ein wenig unflätiger Sprache und einer Prise Männermagazin-Lüsternheit zur Abrundung. Ich würde die Logik der Auswahl eines Wüstenlevels für die Demoversion in Frage stellen (wie oft warn wir schon in so einer Umgebung?), aber vielleicht wollte man auf diese Weise versuchen, die Erwartungen ein wenig zu drücken und zu verhindern, dass sich das Spiel vorab zu mythischer Größe auswächst.

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Die Demoversion ist okay. Sie bietet hinreichend Abwechslung, sieht nur drei oder vier Jahre alt aus und scheint ihre Existenz sehr zu genießen. Sie ist in Ordnung. Aber nicht mehr als das. Ich kann selbstverständlich noch nichts über da komplette Spiel sagen, doch der Trailer am Ende der Demoversion deutet darauf hin, dass eine erkleckliche Zahl an noch größeren, noch knalligeren, noch beeindruckenderen Schauplätzen und Situationen geboten wird, die nicht braun und öde sind, weshalb ich geneigt bin, es auszuprobieren. Ich kann jedoch nicht behaupten, dass ich die nächsten eineinhalb Wochen wie auf Nadeln sitzen werde. Ich interessiere mich für Duke Nukem Forever nur wie für die meisten anderen Videospiele, die es zu testen und zu bewerten gilt – falls Sie zu denjenigen gehören, die seit Jahren atemlos gespannt auf das neue Duke Nukem-Produkt warten, sollten Sie sich nicht weiter um das kümmern, was ich zu sagen habe, denn wir betrachten das Ganze aus völlig unterschiedlichen Perspektiven. Duke Nukem war nie ein Franchise, für das ich mich sonderlich erwärmen konnte und ich hatte keine besonderen Erwartungen, als ich anfing, die Demoversion zu spielen. Besondere Erwartungen habe ich jetzt noch immer nicht. Die Demoversion deutet darauf hin, dass es sich bei dem Spiel um einen eher durchschnittlichen, grafisch leicht veralteten First-Person Shooter mit Blowjob-Witzen handelt. Gut so.

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Die Demoverion ist okay. Dennoch, Duke ist nach nur einer Dose Bier besoffen. Was. Für. Ein. Weichei.

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