Das Neueste

Bon Iver: Bon Iver (Albumkritik)

 

bon-iver-justin-vernon Bon Iver

Bon Iver

(4AD)

starslarge_5

„And at once I knew I was not magnificent.” Das singt Justin Vernon mit heiter-gelassenem Falsett in dem Song „Holocene“, während er eine weitere der vielen Enttäuschungen, die das Leben mit sich bringt, zu verkraften sucht. Diese Zeile fällt aus zwei Gründen auf: Es ist eine der wenigen wirklich verständlichen Textstellen inmitten eines Wirbelsturms von poetischen Verdunklungen; sie ist Unsinn. Vernons großartigste Leistung im Zusammenhang mit diesem Nachfolger des eigenbrötlerischen, beschaulichen For Emma, Forever Ago von 2008 ist der Umstand, dass er es geschafft hat, Bon Iver weltoffener zu machen. Diese neue Offenheit und Weite beeinflussen alles, von der Art und Weise, wie die Songtitel auf Dinge jenseits von Vernons Heimat Wisconsin anspielen bis hin zur Zahl der kreativen Mitstreiter (10) und dem komplex strukturierten Sound. Auf dem Eröffnungstrack „Perth“ kann man fast hören, wie Vernon seine Hütte im Wald verlässt und von der Buntheit und Helligkeit der Außenwelt überwältigt wird. Das Ganze wird mit militärischen Schlagzeugrhythmen und anschwellenden Bläserklängen vermittelt. Ob er geschmeidigen R&B („Minnesota, WI“), fröhliche Country-Music („Towers“) oder Soft-Rock („Beth/Rest“) erforscht, immer bleibt Bon Iver in der emotionalen Ehrlichkeit verwurzelt, die Vernons Debütalbum so faszinierend machte.

MP3-Download

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Spass und Spiele Designed by Templateism.com Copyright © 2016 |

2013 - 2016 Spass und Spiele. Designbilder von Bim. Powered by Blogger.