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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2 – Der Spaß-und-Spiele-Test

 

Einmal mehr hat EA Bright Lights einen unterhaltsamen, spannenden Harry-Potter-Film mit roher Gewalt in ein unterdurchschnittliches Spiel verwandelt.

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Was mich an Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2 am meisten missfällt, ist der Umstand, dass es das Entwicklerstudio für notwenig erachtete, jeden Moment in einen Schießstand zu verwandeln. In vielen Fällen macht das überhaupt keinen Sinn. Wann hat Harry Potter zwischen seiner Ankunft in Hogwarts und dem großen Kampf gegen Lord Voldemort je mehr als 100 Death Eaters hintereinander getötet?

Wenn man bedenkt, wie gut die Harry-Potter-Filme die Bücher wiedergeben, ist es mehr als erstaunlich, dass EA das in 10 Jahren nie so recht hinbekommen konnte. Noch schwerer ins Gewicht fällt der Umstand, dass EA Bright Lights, nachdem man letztes Jahr das bisher schlechteste Spiel der Serie abgeliefert hatte, nur auf kosmetische Korrekturen des Gameplays setzte, anstatt ganz von vorne zu beginnen. Die Kämpfe sind noch immer ziemlich nervtötend. Die Umgebungen und die Grafik wirken antiquiert. Die feindliche AI ist ebenso dumm wie die verbündete. Das vielleicht einzig Gute an dem Spiel ist seine Kürze; es beansprucht gerade einmal drei bis fünf Stunden Ihrer Zeit.

Aber selbst mit all den Gameplay-Problemen wäre Heiligtümer des Todes- Teil 2 leichter zu verkraften, wenn es sich bemühte, der Welt von Harry Potter gerecht zu werden - nur tut es das leider nicht. Selbst die Story ist eine Art Kurzzusammenfassung ohne echte Kontinuität. Die Charaktere sind steif und schlecht animiert und wirken, als stünden sie unter einem Petrificus Totalus Zauber. So sehen die wichtigsten Momente aus dem Film mehr als bescheiden aus; sollten Sie den Film schon gesehen haben, ist der Eindruck noch viel schlimmer.

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Die Leistungen der Sprecher reichen von hervorragend bis erbärmlich - Adam Roop gelingt es hervorragend, Daniel Radcliffes Harry Potter nachzuahmen, während Rupert Grint​ (Ronald Weasley​) and Matthew David Lewis​ (Neville Longbottom) glücklicherweise ihren Charakteren auch hier die Stimme leihen. Rupert Degas ist mit der Rolle des Severus Snape hörbar überfordert. Seine hektischen Einzeiler mitten im Kampf sind schrecklicher als die Schreie eines Mandrake. Noch dazu wurden viele Originaldialoge in das Spiel hineingequetscht, um die Existenz gewisser im Film und im Buch nicht vorkommender Actionsequenzen zu erklären, was nicht wirklich gelungen ist.

Das wahrscheinlich einzige Argument dafür, dieses Spiel auszuleihen, sind die geringfügigen Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger. Die meisten Angriffe sind nur Varianten des Betäubungszaubers, aber Heiligtümer des Todes – Teil 2 versucht wenigstens, ein bisschen Abwechslung in die Sache zu bringen, indem es den Spieler zwingt, Schutzzaubern mit dem Entwaffnungszauber zu begegnen. In anderen Momenten verbringt Hermine mehrere Minuten damit, Entriegelungszauber, die eigentlich auf der Stelle funktionieren sollten, zu wirken, während Sie die junge Dame beschützen müssen. Echte Harry-Potter-Fans werden sofort bemerken, dass die Zauber nicht das bewirken, was sie in den Büchern, den Filmen und in den vorangegangenen Spielen bewirken, was beweist, dass EA Bright Lights dieses Spiel nicht für echte Fans und schon gar nicht für Gelegenheitsspieler geplant hat.

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Die unterhaltsamsten Teile des Spiels sind die Verfolgungsszenen, die EA raffiniert in jeden Trailer einzubauen verstand. Diese kurzen Sequenzen sind ohne Zweifel die Höhepunkte des Spiels, denn sie haben ausnahmsweise nichts mit brusthohen Mauern und langen, schmalen Gängen zu tun. Fast alles andere ist die seelenlose, langweilige Plackerei, die man schon aus dem letzten Spiel kennt, nur eben hier mit neuen Charakteren und Schauplätzen. Selbst die PlayStation Move Version hat nur wenig zu bieten. Es gibt keinen exklusiven Inhalt, nur eine neue Methode, sich mit dem ohnehin nicht gelungenen Kampfsystem herumzuschlagen.

Es ist traurig zu sehen, dass die Harry-Potter-Videospielreihe, die nie besonders toll war, so tief gesunken ist. Zum Glück ist das letzte Wort in Sachen Harry-Potter-Spiele noch nicht gesprochen; das im November erscheinende LEGO Harry Potter: Years 5-7 von Traveller’s Tales wird sicher um einiges besser.

PRO: Recht passable Sprecher; das Design wurde ein wenig verbessert.

CONTRA: Schreckliche feindliche sowie befreundete AI; langweilige, nervtötende Kämpfe; der Plot des Films wird nur sehr unzureichend wiedergegeben; veraltete Grafik; kriminell kurz für ein Spiel, das fast €50 kostet.

Abschließende Bewertung

Spiel: 3,5

Spaßfaktor: 3,0

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