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Fruit Ninja Kinect (360) - Der Spaß-und-Spiele-Test

 

Pfirsiche wie Granatäpfel werden in diesem Kinect-Spiel für Xbox Live Arcade den Zorn Ihrer wehrhaften Arme zu spüren bekommen

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Es mag noch nicht so bekannt und allgegenwärtig sein wie Angry Birds, aber Fruit Ninja ist einer der bemerkenswertesten Erfolge unter den Spielen für mobile Plattformen der letzten Jahre mit mittlerweile mehr als 20 Millionen Downloads und einem Stammplatz in den Verkaufscharts des App Store. Halfbricks farbenfrohe Früchtespalt-Simulation hat nach dem Siegeszug auf iPhone und Co. auch andere mobile Plattformen erobert und wird demnächst auch auf Facebook spielbar sein, doch die erste Version, die auf die bekannte Touchscreen-Steuerung verzichtet, ist nicht auf dem PC zu finden, sondern auf Xbox Live Arcade. Und Fruit Ninja Kinect ist genau die Art Spiel, für die die Bewegungssensor-Hardware entwickelt wurde.

Viele Kinect-Eigner beklagen noch immer den Mangel an wirklich interessanten Spielerfahrungen, doch mit den Armen herumzufuchteln - und sogar ab und zu mit dem Fuß in Richtung Bildschirm zu treten -, um fliegende Früchte in Stücke zu hauen, ist auf eigenartige Weise befriedigend, und zwar mindestens so wie schon zuvor auf iPhone und iPad. Äpfel, Bananen, Orangen und noch etliche andere Früchte tauchen vor Ihnen auf dem Bildschirm auf und müssen zerteilt werden, ehe sie wieder verschwinden. Combos bringen Bonuspunkte, wenn es gelingt drei oder mehr saftige Opfer auf einen Streich zu zerteilen, und Bomben sowie Power-ups sorgen in einigen Modi für unterhaltsame Abwechslung.

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Es ist ohne Frage ein sehr einfaches Konzept. Die lebhafte Ästhetik und das schnörkellose Design werden wohl den einen oder anderen Spieler vertreiben, der „casual“ für ein anstößiges Wort hält. Doch durch das Hilfsmittel stark limitierter Leben und die Allgegenwart von Leaderboards verwandelt sich die herzige Fruchtsaft-Simulation in ein spannendes und überraschend hektisches Erlebnis. Die Schnitte zeitlich so anzubringen, dass man in begrenzter zeit die meisten Punkte erhält, – oder Bomben und heruntergefallene Stücke zu vermeiden, um ewig zu spielen – erfordert Können und Koordination. Darüber hinaus macht Fruit Ninja Kinect von der Kinect-Hardware so guten Gebrauch wie kaum ein Spiel zuvor. Wenn einem eine Frucht entgeht oder man versehentlich eine Bombe zündet, hat man nicht das Gefühl, das Gerät hätte einen betrogen; das ist mehr, als man von vielen anderen Titeln behaupten kann.

Manchen mag Fruit Ninja Kinect wie ein glorifiziertes Mini-Spiel vorkommen, doch die sehr unterschiedlichen Spielmodi garantieren langen Spielspaß. Der Classic Modus ist zeitlich unbegrenzt, doch darf man nur drei Fruchtstücke verfehlen, ehe das Spiel zu Ende ist (wobei die vielen Bomben zusätzlich erschwerend sind), wodurch er zur größten Herausforderung wird und die meiste Präzision erfordert, während der Zen Modus auf zusätzliche Erschwernisse und Power-ups verzichtet, weshalb gekonnte Combo-Schläge die beste Taktik sind, in begrenzter Zeit möglichst viele Punkte zu erringen. Ganz am anderen Ende ist der Arcade Modus angesiedelt, bei dem die Spielzeit auf gerade einmal 60 Sekunden begrenzt ist, der aber dafür mit unzähligen Power-ups aufwartet, die entweder dafür sorgen, dass man mit Früchten bombardiert wird, oder aber die erreichten Punkte multiplizieren. Und da man vor und nach jeder Session die Laderboards sieht und es außerdem noch eine Challenge Option gibt, bei der es darum geht, die Punktzahlen von Freunden oder eigene Meilensteine zu übertreffen, ist ständig für neue Herausforderungen gesorgt.

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Die Kinect-Version bietet außerdem Multiplayer-Modi auf einem einzigen Bildschirm, so dass Sie mit einem oder im Spiel gegen einen Freund um höchste Punktzahlen kämpfen können. Ich fand die kompetitive Option, in der man nur den halben Bildschirm kontrolliert und nur Früchte in der eigenen Farbe und neutrale zerstückeln darf, ein wenig zu einschränkend, da man nur einen Bruchteil einer Sekunde Zeit hat, auf die Vorgänge im eigenen Bereich des Bildschirms zu reagieren. Aber der Co-op-Modus ist, abgesehen davon, dass man dem Spielpartner auf der Jagd nach den fliegenden Früchten ab und zu einen Schlag verpasst, einfach toll.

Fruit Ninja Kinect ist keine sehr tiefschürfende oder wirklich lange Zeit Unterhaltung bietende Angelegenheit, aber es ist eine gelungene Adaption des Mobiltelefon-Hits, der intensives, kurzweiliges, aber auch kurzlebiges vergnügen garantiert. Darüber hinaus bescherte es mir den ersten Muskelkater, seit ich mit Kinect spiele, was als Kompliment zu verstehen ist. Spiele wie Dance Central und Child of Eden nutzen Kinect, um einen wirklich in das Spielgeschehen hineinzuziehen, was fantastisch ist – aber in Sachen verrückter Spielspaß ist Fruit Ninja Kinect allein auf weiter Flur.

PRO: Fliegende Früchte zu zerstückeln macht viel Spaß, vor allem mit einem Co-op-Partner; Kinect funktioniert hier perfekt; permanente Leaderboard-Informationen sorgen für die nötige Motivation; das billigste Kinect-Spiel bisher und das erste auf Xbox Live Arcade.

CONTRA: Der kompetitive Multiplayer ist beengend und ein wenig frustierend; der umfang könnte größer sein; trotz des relativ niedrigen Preises ist es noch immer dreimal so teuer wie die nächstbilligere Version (iPad).

Abschließende Bewertung

Spiel: 7,25

Spaßfaktor: 7,75

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