Dedication
(4AD)
Where Were U in ’92?, das Debütalbum des Dubstep-Produzenten Zomby, war ein leicht misstrauischer Blick zurück auf die Rave-Ära. Ein Nachklang davon findet sich auch hier – das Gesangssample in „Natalia’s Song“ beschwört irgendwie eine im stich gelassene, schwer dezimierte Clublandschaft herauf. Aber Dedication ist geprägt von einem schleichenderen Gefühl des Verlusts. Das Album wurde kurz nach dem Tod des Vaters seines Schöpfers fertiggestellt und es ist nicht möglich, mit Sicherheit zu sagen, welchen Einfluss dieses traurige Ereignis auf den Sound hatte, aber Zomby hat eine Scheibe voll nachdenklicher Traurigkeit geschaffen. Was genau diese seltsamen Klangtapeten sein sollen, ist nicht eindeutig festzumachen. Die Melodien klingen wie düstere Umkehrungen des Synthpop von Human League. Die minimalistischen Klavierpassagen und das sehr reduzierte Schlagwerk haben ebensoviel mit de Pianisten Keith Jarrett gemein wie mit dem „gefundene Klänge“ Techno-Act Spooky aus den 90-er Jahren und sind irgendwo zwischen Dubstep und zeitgenössischer Klassik angesiedelt. Aber wie auch immer man es einordnen mag, die wunderschöne Atmosphäre von Traurigkeit und Verfall lässt sich nicht leugnen.
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