Baxter Dury
Happy Soup
(Regal)
Baxter Durys halb gemurmelte Cockney-Erzählungen erinnern natürlich stark an seinen verstorbenen Vater, doch während Ian Durys Blockheads Punk, R&B und Music Hall verschmolzen, bietet das mittlerweile dritte Album seines Sohnes wunderbare, unaufdringliche, postmoderne, elektronisch angehauchte Popsongs. Die flotten Melodien sind denen von Blurs Graham Coxon nicht unähnlich, während die Sparsamkeit des Arrangements Erinnerungen an xx und Young Marble Giants wachrufen. Mit seinem ererbten Talent für das scharfe Beobachten alltäglicher Situationen erfreut er uns mit halb autobiographischen Erzählungen von zum Scheitern verurteilten Ferienromanzen und ungewollten Kindern, die sich in den gewollt alltäglichen Umgebungen von „cheesy discos“ und Küstenstädten voll mit „unerwünschten Personen“ abspielen. Die Songs wurden mit viel Gespür fürs Detail eingespielt – Madelaine Harts gespenstischer Backgroundgesang, die Orgel, die immer weiter dröhnt, während Leben zerbrechen, der trockene Humor der Texte („I waited for her like an oil spillage"… „that night I let down your tyres“). „Picnic On The Edge“ erinnert am stärksten – vor allem gesanglich - an Dury Sr., aber die verrückten Soli und psychotischen Geschichten lassen ein sehr individuelles Talent erkennen.
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