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Infamous 2: Festival of Blood (PS3) - Der Spaß und Spiele Test

 

Vampire töten oder Menschen aussaugen? In diesem tollen herunterladbaren Spiel haben Sie die Wahl

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In der Welt von Infamous dreht sich alles um Charakter. Die Schauplätze, von der urbanen gothic Empire City bis zum leicht heruntergekommenen, glühend heißen New Marais, triefen nur so vor Charakter. Die Protagonisten, vor allem der für die NASCAR-Serie bereite Cole McGrath und sein Br-Freund Zeke, sind wahre Charakterstudien und wirken, als kämen sie direkt aus einer Fernsehserie, die man seit Jahren verfolgt und liebt. Und dann sind da noch Sie, der Spieler. Haben Sie Charakter? Wenn ja, welchen? Werden Sie gut oder böse sein? Ihr Charakter wird darüber entscheiden, wie sich das Spiel spielt und wie die Spielwelt auf Sie reagiert.

Mit dem allein spielbaren, via PSN herunterladbaren Festival of Blood hat Sucker Punch ein tolles kleines Halloween-Vergnügen veröffentlicht, das sich trotz seiner Kürze (und in der kürze liegt ja bekanntlich die Würze) nahtlos in die Tradition der Reihe einfügt und einige der faszinierendes Spielerfahrungen bietet, die derzeit erhältlich sind. Ohne Zweifel verfügt es über mehr als Charakter als alle anderen Drei-Stunden-Spiele, die ich bisher gespielt habe.

Festival of Blood spielt in dem schon aus Infamous 2 bekannten New-Orleans-Substitut New Marais. Sie schlüpfen einmal mehr in die Turnschuhe des ehemaligen Boten Cole McGrath, aber diesmal nachdem er von einer Vampirkönigin gebissen wurde. Sie haben ungefähr acht Stunden Zeit, Ihre Vampirmeisterin zu finden und mit einem Holzpfahl zu töten und sich so von dem ewigen Fluch zu befreien, ehe die Sonne aufgeht und Sie für immer als Blutsauger durch die Welt ziehen müssen. Los.

Damit Cole seine Mission leichter erfüllen kann, stehen ihm diesmal zusätzlich zu seinen Infamous-typischen „Elektro-Mann“ Superkräften praktische Vampirfähigkeiten zur Verfügung. Die coolste Vampirfähigkeit (in diesem und jedem anderen Spiel) ist der „Swarm Travel“, der es Cole erlaubt, sich in einen Feldermausschwarm zu verwandeln und durch die Lüfte zu gleiten. Sie können nach wie vor auf zwei Elektrostabilisatoren durch die Luft gleiten, Blitze (und Bomben und Raketen) von den Fingerspitzen abschießen und Ihre Gesundheitsenergie auffüllen, indem Sie sich an die lokale Stromversorgung anschließen, aber die umfangreichen, sich ausweitenden Bäume von immer stärker werdenden Kräften sind diesmal stark beschränkt. Und das ist gut so - Vampir Cole braucht sie nicht.

Die bekannte Infamous-Dichotomie ist natürlich auch in Festival of Blood vorhanden, obwohl ihr hier wesentlich weniger Bedeutung zukommt. Das Spiel bietet eine erzählerische Wahl: Werden Sie, wenn Sie verdammt sind, als blutsaugender Unhold durch die Nacht zu wandeln, diese Rolle voll Leidenschaft spielen oder sich dagegen auflehnen? Falls Sie sich entschließen, in den Fußstapfen von Nosferatu zu wandeln, können Sie sich so viele Unschuldige vom Gehsteig schnappen, wie Sie wollen. Jedes Saugen am Hals füllt Ihre Blutkraftanzeige wieder auf, was Ihnen erlaubt, als Fledermaus weitere Strecken zurückzulegen. Sie können diese Anzeige wieder auffüllen, indem Sie andere Vampire umbringen und ihren Teil der Stadt dominieren. Ob Sie Ihre Kräfte für das Gute oder für das Böse nützen, bleibt Ihnen überlassen.

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Letztendlich ist es aber völlig bedeutungslos, wie Sie sich entscheiden. Unabhängig davon, wie viele nichts ahnende Blutbeutel Sie leeren (oder auch nicht), spielt sich das Spiel genau gleich; abgesehen von den kleinen Unannehmlichkeiten, die es mit sich bringt, von Vampiren angegriffen zu werden oder ständig auf Grüppchen von Menschen zu stoßen, die vor Ihnen fliehen, scheint es das Spiel nicht im Geringsten zu kratzen, ob Sie der bedrückte, verfluchte Vampir Cole oder der begeisterte Blutsauger McGrath sind. Letztlich müssen Sie so oder so gegen die Vampire kämpfen, um zu ihrer Königin zu gelangen und sich von dem Fluch zu befreien, weshalb es von vorneherein nicht in Frage kommt, sich ihnen anzuschließen. Diese Wahlmöglichkeit ist eher ein Kuriosum. Wenn man ohne negative Konsequenzen seiner Natur freien Lauf lassen kann, ist die Versuchung natürlich groß, die Straßen unsicher zu machen und hübsche junge Frauen auszusaugen. Wer wollte es einem verdenken?

Die Vampire, die Sie ausschalten müssen, gibt es in verschiedenen Formen und Größen, darunter die riesigen, fledermausartigen Firstborn (Erstgeborenen), die sich als normale Menschen tarnen können. Mit Hilfe Ihrer neuen Vampire Vision (Vampirblick) können Sie sie jedoch erkennen und ihnen einen Pfahl durchs Herz jagen. Die Vampire Vision ist auch sehr hilfreich beim Finden von Hinweisen und Sammeln von Gegenständen, etwa Fläschchen voll Blut, die so offen herumliegen, „dass Kinder sie finden können“, wie ein besorgter Cole feststellt.

Die Kämpfe sind genau so, wie man sie sich erwarten darf, und arten leicht in heftiges Knöpfedrücken und hektische Versuche, die Kamera des Spiels im Zaum zu halten, aus, sind aber letztlich sehr befriedigend. Das Töten von Vampiren verursacht einen erregenden Schauer. Jeder der besiegten Vampire liegt auf dem Boden und wartet darauf, dass Sie ihm eine Lanze des Todes durch s Herz bohren. Einige schreien sogar kläglich „Kill me“, wenn Sie sich ihnen nähern, um ihrem Elend ein Ende zu bereiten. Köstlich.

Es ist schwer zu sagen, was Festival of Blood (und das Spiel, auf dem es basiert) von den Massen an Open-World-Action-Spielen unterscheidet, aber das ist genau der Punkt. Die Stärke dieser Serie liegt ganz einfach im Design. Das Skript ist großartig und lustig und versteht es meisterhaft, zwischen der Ernsthaftigkeit der Situation und dem unbesorgten Spielspaß die Balance zu halten. Die Levels neigen mitunter zur Wiederholung, sind aber so kurz gehalten, dass man sich weiterbewegt, ehe man sich fragt, warum man nicht etwas anderes macht. Und die zur Verfügung stehenden Kräfte sind perfekt gewählt. Wären Sie ein Trottel mit niedrigem Einkommen, der plötzlich über diese übernatürlichen Fähigkeiten verfügt, würde sich das genau so und nicht anders anfühlen. Und das erlaubt es Ihnen, sich ohne Umschweife ins Spielgeschehen zu stürzen und das Maximum herauszuholen, ohne das sich dem Spielvergnügen Hindernisse in den Weg stellen.

Festival of Blood ist übertriebener und leicht geschmackloser vampirischer Spaß und kostet nur $10. Das Beste: Sie benötigen weder Infamous noch Infamous 2, um es spielen zu können. Happy Halloween!

PRO: Tolle Charaktere; grandiose Atmosphäre; interessante neue Kräfte; Möglichkeit, sich für den Pfad des Guten oder des Bösen zu entscheiden; Preis.

CONTRA: Ein wenig kurz; die Levels neigen zu Wiederholungen.

Abschließende Bewertung

Spiel: 8,5

Spaßfaktor: 8,75

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