Welcome 2 My Nightmare
(Universal)
Alice Cooper kann nach wie vor Massen zu seinen theatralischen Schock-Horror-Auftritten locken, aber viele würden sich eher auf seine unechte Guillotine legen als sich seine neueren Alben anhören. Nun hat er jedoch durch die Wiedervereinigung mit einigen seiner Musiker aus den 70-er Jahren und Bob Ezrin, dem Produzenten des Klassikers Welcome to My Nightmare aus dem Jahre 1975, zu alter Stärke zurückgefunden. Die Fortsetzung ist eine Verbeugung vor dem alten Glam-Favoriten, aber zugleich ein durch und durch originelles, modern klingendes Album. Das darauf gebotene Material reicht von einer Ballade mit heftigem Auto-Tune-Einsatz über Tom-Waits-artiges Vaudeville bis hin zu einem Duett mit Ke$ha. Die Band feuert geniale Riffs ab, das Songwriting ist erstklassig und Cooper klingt, als habe er jede Menge Spaß. „The Congregation“ ist fantastischer psychedelischer Hard Rock mit einem Glitter Band Gesängen. „Disco Bloodbath Boogie Fever” und das von den Beach Boys inspirierte „Ghouls Run Wild“ sind so zügellos wie ihre Titel, während das häusliche Gewalt thematisierende „When Hell Comes Home“ der wahrscheinlich bewegendste Song des Dreiundsechzigjährigen seit „Only Women Bleed“ ist.
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