Bonnie ‚Prince’ Billy
Wolfroy Goes to Town
(Domino)
Das Cover ist ein Cartoon und „New Tibet“ beginnt mit der typisch provokanten Zeile „As boys we fuck each other”, aber Will Oldham aka Bonnie ‚Prince’ Billys 21. Soloalbum ist nicht einfach ein weiteres Beispiel für die Unberechenbarkeit der Muse, die die Alt-Country-Stütze in die Gefilde von Soft-Rock und Standup Comedy führte. Es ist vielmehr eine Rückkehr zu der desolaten Schönheit des bahnbrechenden Albums I See a Darkness aus dem Jahre 1999. Die Songs, in denen Oldhams melancholischer Gesang gelegentlich Unterstützung von Angel Olsen bekommt, sinnieren mit religiös ruhiger Intensität über Gott und die Menschheit. „New Tibet“ (das mit der Zeile „as men wie lie and smile“ weitergeht und sich mit menschlichen Schwächen befasst) ist einer von mehreren Songs, die auf unheimliche Weise mit unserer Zeit harmonieren. „Quail and Dumplings“, die einzige schnellere Nummer, ist ein Rezessionsblues, während „Time to be Clear“ und „Cows“ inmitten von Vergeblichkeit und Zerstörung einen Funken Hoffnung finden. In dem überwältigend traurigen „We Are Unhappy“ mag Oldhams Geist trübe werden und seine Hoffnung zerstört sein („mind going, faith destroyed”), aber als Liedautor war er nie stärker.
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