Replica
(Software)
Oneohtirx Point Never ist nicht gerade ein Name, der den DJ s leicht über die Lippen kommt, aber der aus Brooklyn stammende Komponist Daniel Lopatin hat es auch gar nicht auf das Mainstream-Radio abgesehen. Er gehört zu jenen Typen, die Sounds sammeln wie andere Briefmarken, und dies ist sein sechstes Album digital zusammengestellter Klangfragmente, die zu einer Reihe von Stücken kombiniert wurden, die abwechselnd beruhigend und tief bewegend, ja sogar quälend, sind. Dieses Mal stammen die meisten Klangschnipsel aus Fernsehwerbespots der 1980-er Jahre, die in von Juno-60 Synthesizern geschaffene Soundlandschaften integriert werden, wodurch sie zum Bestandteil einer Entwicklungslinie werden, die von Tangerine Dream, den Elektronikpionieren der 60-er, über Art of Noise aus den 80-ern bis hin zu Sample-Kompilatoren wie The Future Sound of London, Archive und The Orb in den 90-ern reicht. Replica mag zwar mitunter zu sehr in Richtung der 90-er Jahre Chillout-Klänge abdriften, ist aber nie vorhersehbar. Am besten genießt man es in einem Stück, wobei besonders die regentropfenartigen Pianos von „Up“ und das Entdecke-das-Sample-Spiel von „Submersible“ eine fesselnde Reise in den Sound garantieren.
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