Es ist wirklich schade, dass es in Star Wars: The Old Republic keine Möglichkeit gibt, sich irgendwo niederzulassen und zur Ruhe zu setzen. Nach stundenlangem Aufgabenerfüllen inmitten des ruhigen und beruhigenden Sandes von Tatooine bin ich reif für eine längere Pause.
Ich spiele seit nun mehr gut einem Jahrzehnt MMOs und habe in der Zeit eine große Abneigung gegen Langeweile entwickelt, weshalb ich mit Tatooine so meine Probleme habe, denn die endlosen Sanddünen, in deren Mitte mein Jedi Schatten mit Level 26 gerade verweilt, sind nicht gerade eine Bastion der Aufregung. Sicher, es gilt, die Sand People zu bekämpfen, mit den Jawwas zu handeln und die gelegentliche Sarlaac-Grube zu umgehen, aber alles auf diesem Planeten ist einfach nur braun. Es ist wie das Weihnachtsessen, reichhaltig und köstlich, aber letztlich einschläfernd.
Aber liegt das nur an Tatooine? Ich ließ meinen Revolverhelden (Level 23) auf dem farbenfrohen Mond von Nar Shaddaa zurück, dem Las Vegas der Galaxie, wo es nur so von Neonlichtern und Alien-Frauen mit fragwürdiger Moral wimmelt. Wenn irgendein Ort mein Interesse wach halten könnte, müsste es dieser sein. Dennoch war ich seltsam gelangweilt.
Hat das mit dem Level zu tun? Verschlinge ich das spiel zu schnell und ersticke ich deshalb daran? Oder habe ich einfach noch nicht die richtige Charakterklasse für mich gefunden?
Für Antworten wende ich mich an die dunkle Seite der Macht.
Einer der wichtigsten Faktoren, der The Old Republic von World of Warcraft und Co. unterscheidet, ist darin zu sehen, dass es mit dem Sith Imperium eindeutige Böseewichte gibt, während zum Beispiel die Horde und die Allianz in WoW gute Gründe haben, sich für die Guten zu halten. Selbst wenn Sie sich entscheiden, dinge zu tun, die eindeutig der hellen Seite der Macht zuzuordnen sind, werden Sie als Angehöriger des Imperiums garantiert ziemlich üble Sachen tun.
Nehmen Sie nur meinen Sith Juggernaut namens Dylor. Im Laufe seiner mittlerweile bei Level 19 angelangten Karriere hat er unzählige Unschuldige ermordet, schreckliche dunkle Kräfte auf seine eigene Fraktion angewandt, seine Rivalen abgeschlachtet und ein Herr-Sklavin-Verhältnis etabliert, das man erleben muss, um es zu glauben.
Dann gibt es da noch meine Sith Zauberin Rubydawn (die helle Seite der Dunklen Seite!). Sie ist die intelligenteste und fröhlichste Sith, der Sie je begegnen werden, aber sie war dennoch gezwungen, etliche Leute zu töten, um ihre Position abzusichern, was eindeutig als Böse zu bezeichnen ist.
Das Böse ist aber (zumindest in Videospielen) immer um einiges cooler als das Gute. Das ist in The Old Republic mit Sicherheit der Fall. Die Kleidung macht ebenfalls mehr her. die Kräfte und Fähigkeiten sind, obwohl sie denen der guten Gegencharaktere stark ähneln, viel beeindruckender. Die Dynamik zwischen dem Spielcharakter und seinen NPC-Begleitern ist spannender, wobei manche Beziehungen etwas Verstörendes an sich haben.
Bedeutet cooler auch unterhaltsamer? Bis jetzt schon. Ich werde nicht durch die Story oder durch Charaktere, die mir Aufträge erteilen, angetrieben, sondern durch meinen Wunsch, herauszufinden, wie schlimm das Verhalten meines Charakters wird. Wird diese Neugier anhalten? Ich hoffe schon, denn ich plane, einen Sith-Charakter bis zum Endspiel von The Old Republic zu führen.
Die Story bisher…
Ich habe nun mit Ausnahme des imperialen Agenten und des republikanischen Troopers alle Charaktere zumindest auf Level 10 gebracht. Mein Charakter mit dem höchsten Level ist der Jedi Schatten (Level 27), gefolgt von einem Revolverhelden (Level 23) und einem Sith Marauder (Level 18).
Nach drei Wochen habe ich noch immer Spaß an den Raumschiffkämpfen, dem Crafting und den Gruppen-Flashpoints, während ich noch immer versuche, eine Klasse zu finden, die mir voll und ganz gefällt. Mit den Spieler-gegen-Spieler-Kämpfen kann hingegen nach wie vor nicht anfreunden.
Ich werde nun versuchen, einen meiner Sith-Charaktere so weit als möglich zu bringen. Level 50 oder an der Macht ersticken!
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