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Army Corps of Hell (PS Vita) – Der Spaß und Spiele Test

 

Die Untiefen der Verdammten

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Army Corps of Hell macht einen guten ersten Eindruck. Das actionorientierte Massen-Steuerungsgameplay ist leicht verständlich und wird von unglaublich beeindruckendem Frazetta-artiger Grafik und dem wohl irrsten japanischen Metal-Soundtrack aller Zeiten unterstützt.

Mit der Zeit wird die höllische Natur des PlayStation Vita Launch-Titels deutlich. Sie erfüllen dieselben Aufgaben immer und immer wieder und bekämpfen dieselben Feinde mit denselben Strategien. Sie sehen nach jedem Abschnitt dieselbe Grafik. Sie werden gezwungen, sich immer und immer wieder dieselben Metalsongs anzuhören, oft 20 Minuten am Stück. Was ursprünglich unterhaltsam und originell war, wird aufgrund der scheinbar endlosen Widerholungen zu einer fast schon grausamen Prüfung und erinnert in dieser Hinsicht an das klassische literarische Meisterwerk Treehouse of Horror IV.

Army Corps of Hell wird gerne als „Heavy Metal Pikimin“ beschrieben, aber es ist vom Ausmaß her viel kleiner als Nintendos Expedition. Als Dämonenlord-Skelett mit imposantem Umhang führen Sie eine Armee von Goblins an und müssen mit dieser in nichtssagenden, rechteckigen Arenen gegen Gruppen von Monstern kämpfen. Jeder Level besteht aus mehreren dieser Auseinandersetzungen, wobei eine – zugegebenermaßen tolle – Knochenbrücke den Weiterzug ermöglicht, sobald Sie in einem Raum alle Feinde eliminiert haben. Es gibt keine Möglichkeit, die Umgebung zu erkunden, und das Sammeln von Materialien ist auf die Gegenstände beschränkt, die Sie bei den Leichen der Feinde finden. Dies ist Pikmin als reines Actionspiel.

Ihnen steht ein dem persönlichen Spielstil anpassbarer Trupp von Goblins zur Verfügung, dem sie Speerkämpfer, Soldaten und Magier zuweisen können. Soldaten können in Massen einen Feind umringen und einen vernichtenden „Salvo“ Angriff starten, die Speerkämpfer können in einer geraden Phalanx ausgesandt werden und die Magier beschießen Feinde, die Ihre anderen Goblins partout nicht berühren wollen (weil sie zum Beispiel in Flammen eingehüllt sind). Sie werden schnell wissen, welche Gruppe gegen welche Feinde am effektivsten ist. Riesenwürmer haben eine Schwachstelle am Hinterkopf, die Ihre Speerkämpfer leicht erreichen können; fliegende Feinde können von Ihren Soldaten leicht übermannt werden.

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Und nachdem Sie dieses Wissen erworben haben, sind Sie für den Rest des Spiels gewappnet. Es gibt im Wesentlichen fünf verschiedene Typen von Feinden, die sich bis zum Erbrechen wiederholen. Manchmal sind sie anders gefärbt. Manchmal sind sie in Flammen gehüllt oder schießen mit Blitzen auf Sie, aber zumeist bleiben sie sich gleich.

Aber es genügt nicht, dass Sie ständig auf dieselben Feinde treffen, Sie müssen sogar Levels wiederholen. Sie benötigen Materialien von bestimmten Feinden, um Gegenstände herstellen zu können, und diese Feinde lassen diese Materialen nicht immer oder nicht in den Mengen, die Sie benötigen, fallen. Das führt zu dem ärgerlichsten Aspekt des Spiels – Sie erhalten die Gegenstände und Materialien, die Sie benötigen, um mit bestimmten Feinden fertigzuwerden, durch das Töten einer großer Anzahl eben dieser Feinde. So ist zum Beispiel der „scorched fur“ (Verbrannter Pelz), den Sie benötigen, um Feuerangriffen besser widerstehen zu können, nur am Leichnam eines… Feuer speienden Bosses zu finden. Aargh.

Aaarrrrrghhhh!

Aber ich stieß auch noch auf etliche andere störende Kleinigkeiten. Es gibt zum Beispiel kleine Feuergruben, denen man leicht ausweichen könnte, wäre man nicht eine Gruppe von Goblins, die dem Charakter, den man steuert, eher lose folgen. Das klingt sehr spaßig, nicht wahr? Ihr Goblintrupp wird auch durch kleine Feinde dezimiert, die Sie nicht sehen können, weil sie klein sind und in der Masse verschwinden. Und all Ihre Goblins werden von so ziemlich jedem Bossangriff auf einmal um- und zurückgeworfen, worauf Sie nur noch herumrennen und alle wieder aufklauben können. Wenn Sie nicht alle wiederfinden, können Sie Ihren Trupp auffüllen, indem Sie dafür bezahlen, dass weitere Goblins aus praktisch überall zu findenden Kerkern freigelassen werden. Oh, nur dass manche Bosse automatisch ihr Ziel findende Blitze abschließen, die all ihre kleinen Kämpfer sofort töten.

Ich wünschte mir, ich hätte nach ungefähr fünf Stunden zu spielen aufgehört. Bis dahin war Army Corps of Hell eine leidlich originelle und rasante Angelegenheit. Aber danach fing das Spiel an, sich nur noch zu wiederholen und zur Plackerei zu werden.

PRO: Borgt sich ein cooles Konzept und setzt es (zunächst) gut um; nimmt sich selbst nicht zu ernst; eines der originelleren der zum Verkaufsstart der Vita erhältlichen Spiele.

CONTRA: Mit der Zeit wiederholt sich alles; das Leveldesign ist nicht sehr einfallsreich; der Mangel an Abwechslung beim Gameplay sorgt schon recht bald für Langeweile.

Abschließende Bewertung

Spiel: 6,5

Spaßfaktor: 6,25

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