Django Django
(Because Music)
Alle, die fürchten, dass die britische Gitarrenmusik die Fähigkeit verloren hat, alten Formen frischen Atmen einzuhauchen, sollten Django Django im Auge behalten, deren Debütalbum modernisierte psychedelische Klänge bietet, die betören und begeistern. Ihre Basis ist eine wackelige, minimalistische Version der Musik, die der psychedelischen Ära unmittelbar voranging – „Hail Bop“ setzt auf heftig tremolierende Surf-Gitarren; „Default“ bedient sich Bo Diddleys Beat und kombiniert ihn mit einer ruckartige R&B-Gitarrenlinie – darüber legen sie dann dahinjagende elektronische Klänge und verblichene, Harmonien ohne Vibrato, als wären die vier Mitglieder von Django Django Bittsteller, die den Sonnenaufgang in der Wüste verehren. Dennoch ist das Album eine Übung in cleverer Zurückhaltung: Schlagzeuger und Band-Mastermind David Maclean verzichtet oft auf alles außer Bassdrum, Floor Tom, Becken und Tamburin und sorgt so für ein amniotisches Pochen. Selbst wenn die Effekte mehr und mehr werden, klingen Django Django erfrischend minimalistisch. Das ist die richtige Entscheidung, denn das Songwriting ist durchgehend auf höchstem Niveau, das Album entfaltet zunehmend größere Wirkung, je länger es läuft, und die Stimmungen wandeln sich kaum merklich. Ein grandioses Werk.
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