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Hohes Ross: Die wahren Probleme der PS Vita – und wie man sie beheben könnte

 

Zu teuer? Lassen wir dieses Argument jetzt einmal beiseite und konzentrieren wir uns darauf, die Ridge Racer Zeiten des jeweils anderen zu unterbieten. Sind die derzeit erhältlichen Titel nicht ausreichend? Der Meinung bin ich nicht. Ich gestehe zu, dass die Preise für die erforderlichen Speicherkarten etwas hoch sind – aber das ist nicht das, was mich an der PS Vita wirklich stört. Ich bin jedoch nicht voll und ganz überzeugt, dass Sony sich rasch genug ans digitale Klima anpassen kann. Hier sind die Gründe für meine Zweifel:

Der Preis muss passen

Sony hat beim Auf- und Ausbau des PlayStation Store in den mehr als fünf Jahren, die es die PlayStation 3 mittlerweile gibt, große Fortschritte gemacht. Aber selbst angesichts der Neuerungen bei den App- und Spielekaufmechanismen der PS Vita bin ich nicht überzeugt, dass Sony über die Flexibilität verfügt, die erforderlich ist, um sich mit den Zeiten zu ändern. Ich halte es für gut, dass die Spieler, die die Spiele als Download erwerben, einen Rabatt von 10 Prozent gegenüber jenen erhalten, die sich eine physische Kopie zulegen. Der Präzedenzfall dafür war vor einigen Jahren Gran Turismo 5 Prologue auf der PlayStation 3, wenn auch nur in Japan. Aber das hätte nicht so lange dauern sollen und hätte schon mit der PSP eingeführt und etabliert werden müssen.

Für die PSP waren reichlich gute Spiele erhältlich – denken Sie nur an Final Fantasy Tactics: War of the Lions, Grand Theft Auto: Liberty City Stories und die Syphon Filter Spiele -, aber die Zeiten haben sich geändert. Vor zehn Jahren konnten die Spieler Evangelisten des Mobil-Gaming, die schworen, dass den Spielen auf den Mobiltelefonen die Zukunft gehört, noch verspotten. Heute kann man in kein Einkaufscenter gehen, ohne auf irgendetwas zu stoßen, dass zumindest am Rande mit Angry Birds zu tun hat. Seit einiger Zeit sind kürzere, kleinere Spiele auf dem Mobilspielmarkt groß in Mode. Und die Konkurrenz auf dem Gebiet der mobilen Spiele ist nicht mehr auf Nintendo beschränkt…

ps vita feature 01 mutant blobs attack

Digital vertriebene Titel, die exklusiv für die PS Vita erhältlich sind, werden nötig sein, um das Interesse der Spieler zu wecken und aufrechtzuerhalten. Ich denke dabei an Spiele wie Drinkboxs Tales from Space: Mutant Blobs Attack!!!, das von Sonys Pub Fund finanziert wurde.

Es kostet nur wenig mehr, als die Konsumenten für ein gutes iPhone-Spiel bezahlen müssen, aber weniger, als man von einem Sony-Handheld-Titel erwarten würde. Die Vita (aber auch Nintendos 3DS) benötigt mehr von diesen relativ billigen, clever konstruierten Spielen, um zum Erfolg zu werden. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es klug ist, die Minis-Fahne weiterhin wehen zu lassen, denn dadurch werden diese Spiele marginalisiert.

Gebt uns mehr so clever und gut gemachte Spiele wie Mutant Blobs Attack!!! und wesentlich mehr Leute werden bereit sein, ihre eigene Vita zu erwerben.

Der Geist des UMD Passport

Sonys Abneigung, auch im Westen den UMD Passport zu implementieren, ist Anlass für mehr als nur eine Verschwörungstheorie. Aber was immer Sie davon halten mögen, wir werden uns wohl darauf einigen können, dass die Spieler Zugang zu den Spielen haben wollen, die sie schon erworben haben. Und viele von uns haben ein ganzes Regal oder eine Schublade voll mit UMDs, die wir gerne digitalisieren würden, um ein wenig Platz zu schaffen. Wir wären auch bereit, pro Transfer einige Euro zu zahlen.

Der Umstand, dass ein relativ kleiner Teil der Welt Zugang zu diesem Feature hat, während er allen anderen vorenthalten wird, ist sicher nicht gut für die Vita. Ich hoffe ehrlich, dass Sony einen guten Plan in der Hinterhand hat, aber wenn man bedenkt, wie das Unternehmen die PSPGo und den digitalen Vertrieb handhabte, besteht wenig Grund für Optimismus.

ps vita feature 02 umd passport japan

Oben: Digitaler Transfer Ihrer UMDs für €10? Träumen Sie weiter…

Eine potenzielle Lösung, die für das Unternehmen funktionieren und treue Fans belohnen würde, wäre eine verstärkte Integration von PlayStation Plus in die Vita in den kommenden Monaten. Als dieser Dienst vor 18 Monaten startete, wurde er von vielen als üble Masche angesehen, die es Sony ermöglichen sollte, für etwas Geld zu verlangen, dass Xbox Live gratis bietet. Doch in den letzten Monaten habe ich immer wieder erlebt, dass Freunde auf Facebook oder Twitter mitteilen, welche Spiele für PS Plus Abonnenten gerade kostenlos verfügbar sind. Warum also nicht den Plus Abonnenten größere Nachlässe für digitale Versionen von Vita Spielen bieten als nur die üblichen 10 Prozent?

Ich denke, dies wäre eine der wenigen Methoden, die Sony nützen könnte, um wettbewerbsfähig zu bleiben, ohne den Einzelhändlern auf die Zehen zu treten. Amazon kann ein kurzzeitiges Sonderangebot (Lightning Deal) innerhalb weniger Minuten, jedenfalls aber in längstens einer Stunde allgemein bekannt machen. Andere Shops können ihre Preise entsprechend anpassen, wodurch gebrauchte Spiele immer ein wenig billiger sein werden. Wenn Sony dazu überginge, über den Plus Dienst besonders günstige Preise anzubieten, würde das dem Unternehmen sehr helfen. Es geht dabei um das Belohnen der Spieler für ihre Treue, und zwar mit möglichst niedrigen Preisen. Wenn Sony das hinbekommt, kann die Vita langfristig sehr erfolgreich sein.

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