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The Jezabels: Prisoner (Albumkritik)

 

TheJezabels01 The Jezabels

Prisoner

(PIAS)

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Ein wenig Gothic, ein wenig Rock’n’Rollm mit dieser Mischung konnten die in Sydney beheimateten Jezabels bis auf Platz 2 der australischen Charts vorrücken, als das Debütalbum dort im letzten Jahr veröffentlicht wurde. In Europa, wo Gitarren derzeit ungefähr so angesagt sind wie Kazoos, werden sie diesen Erfolg wohl nicht wiederholen können, aber sie dürften ihr Hautaugenmerk ohnehin eher auf den amerikanischen Markt gelegt haben, wo ihre hochdramatische, radiofreundliche Emo-Musik gut zu dem passt, was Paramore und Evanescence herausbringen. Auf Prisoner werden in Hall getauchte Gitarren-Riffs mit Hardrock-Drums verbunden, worüber dann Heather Shannon, deren Orgelspiel den Titelsong verschönert, überraschend einfallsreiche Keyboard-Akzente legt; sie ist auch sehr geschickt im Einsatz filmartiger Synthesizer-Akkorde und lieblicher E-Piano-Klänge. Die Kirsche auf dem musikalisch dichten Kuchen ist Sängerin Hayley Mary, deren Gesang den Songs von Prisoner Charakter verleiht. Mitunter ist ihre Stimme heiser wie die von Stevie Nicks (etwa bei der Soft-Rock-Nummer „Long Highway“), mitunter auch kreischend schrill (die düstere Gothic-Hymne „Nobody Nowhere“ endet mit Schreien, die das Schlagzeug fast unhörbar machen): so gelingt es ihr, das Interesse der Zuhörer selbst in den vielen Momenten wachzuhalten, da die Emo-Intensität das Album eher mühsam als unterhaltsam wirken lässt.

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