Sleigh Bells
Reign of Terror
(Mom + Pop/Columbia)
Das aus Brooklyn stammende Duo Sleigh Bells sorgte 2010 mit Treats, einem erstaunlichen Debüt, auf dem Derek Millers Monsterriffs auf wunderbare Weise mit Alexis Krauss’ mädchenhaftem Gurren kontrastierte, für positive Aufregung. Da der Schock des Neuen verloren ist, hat auf diesem melodischeren Nachfolger Krauss’ Popinstinkt Vorrang vor Millers mitunter chaotischen Klängen. Sie haben den schwierigen Trick zustande gebracht, einen Gonzo-Sound weiterzuentwickeln, was das sinnliche, Pixies-artige „Road to Hell“ eindrucksvoll unter Beweis stellt. „Never Say Die“ hingegen setzt auf aufdringlichen Grotesk-Pop. Weil die beiden Musiker ihren Zorn mittlerweile im Zaum halten können, bekommt man das Gefühl, dass Reign of Terror ein unpassender Titel ist. „Demons“ und „True Shred Guitar“ – die am wenigsten verfälschten Tracks – sind die Highlights dieses Albums und erinnern an den grellen Spaß ihres Debüts.
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