The Something Rain
(Lucky Dog)
Stuart Staples’ bebender Bariton ist auf dem neunten Album der Tindersticks so eindringlich wie eh und je, aber es ist David Boulter, der das neue Werk mit dem sanften, gesprochenen „Chocolate“ eröffnet. Zwanzig Jahre nach ihrem Debütalbum und neun nach ihrer Auszeit/ihrem Besetzungswechsel im Jahre 2003 wirkt die rührselige, von Jazzanleihen durchzogene Musik der Tindersticks so lebhaft ermüdet wie immer. Verlust und die Suche nach Erlösung durchziehen das Album: die stramme Percussion und die Striptease-Basslinie von „Show Me Everything“ kreieren eine Atmosphäre unterdrückter Leidenschaft, während Staples von „latex on my fingertips, we touch through glass, we feel nothing” singt. „Medicine“ ist ein freudloses, von Streichern untermaltes Gebet für eine Zuflucht vor dieser Gefühllosigkeit. „Frozen“ ist die verwirrende, schmerzerfüllte Crux: Terry Edwards’ Bläserattacken schwingen sich zu Psych-Jazz-Geschwindigkeiten auf, während Staples verzweifelte Wehklagen ausstößt, ehe das Album mit sanften Tempi und Cristal Baschet Tönen Adieu sagt.
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