Underwater Sunshine
(Cooking Vinyl)
Das erste Album der Counting Crows seit 2008 ist zugleich das erste, seitdem sie das Majorlabel verließen, das 16 Jahre lang ihre Heimat war. Die band zelebrierte die neugewonnene Unabhängigkeit mit einer Reihe von Online-Aktivitäten – nicht nur mit dem üblichen Gratisdownload (der schlafwandlerischen Ballade „Mercy“), sondern unter anderem auch mit einem Wettbewerb, der dem Sieger die Gelegenheit gab, das Cover des neuen Albums zu gestalten. Das Ganze ist sehr „gegenwärtig“, aber man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es sich dabei nur um eine Masche handelt, die verbergen soll, dass es sich bei Underwater Sunshine um ein Coveralbum handelt. Einige der 15 Songs sind wenig bekannt (de schmachtende Alt-Rocker „Jumping Jesus“ wurde von Sordid Humor, der ehemaligen Band von Crows-Frontmann Adam Duritz, geschrieben), aber sie stammen dennoch von anderen Leuten. Es scheint mir reine Energieverschwendung zu sein, dass die Counting Crows ihnen so viel Aufmerksamkeit entgegenbringen. Einige Tracks bieten aber doch auch etwas Frisches: der Einsatz von Wurlitzer und Banjo lässt Travis’ „Coming Around“ richtiggehend glitzern und „Ooh La La“ von den Faces klingt unerwartet gut als affektierte Country-Tollerei. Dennoch sagt der Untertitel von Underwater Sunshine im Grunde alles aus – er lautet What We Did On Our Summer Vacation.
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