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The Walking Dead (Episode 1) - Der Spaß und Spiele Test

 

Telltales episodische Videospieladaption ist kein wandelnder Leichnam.

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Telltales Adaptionen populärer Medien waren von sehr wechselhafter Qualität. Sam & Max? Ein Hit. Back to the Future? Ein Flop. Jurassic Park? Nun ja, durchwachsen. Der Punkt ist, dass das Unternehmen durchaus bewiesen hat, dass es unsere liebsten Comics, Fernsehserien und Filme zum Videospielleben erwecken kann, dies aber nicht immer mit großem Erfolg tut, weshalb ich mit einer gewissen Skepsis an das The Walking Dead Spiel heranging. Da nun die Episoden endlich nach und nach (im Monatsabstand) veröffentlicht werden, können wir uns endlich ein Bild davon machen, ob es Telltale gelungen ist, die Atmosphäre und den Reiz der Welt von The Walking Dead in ein spielenswertes Abenteuerspiel zu übertragen…

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Anstatt Rick Grimes und seiner zusammengewürfelten Gruppe leicht unsympathischer Freunde zu folgen, entschied man sich bei Telltale dazu, für das spiel neue Helden zu erfinden. Auftritt Protagonist Lee Everett. Er ist ein verurteilter Mörder (die Geschichte ist kompliziert), der unerwartet freikommt, als ein Leichnam vor den Polizeiwagen wankt, mit dem er gerade ins Gefängnis überstellt wird. Nach einer kurzen Montage, in deren Verlauf er immer wieder einmal aus der Bewusstlosigkeit erwacht und in diese zurückfällt, ist der ganze US-Bundesstaat Georgia von Zombies überrannt. Es wird nie wirklich erklärt, warum sich die Lage innerhalb weniger Minuten von schlecht zu einer riesigen Zombieinvasion verschlimmert (die Welt ist in einem ebenso erbärmlichen Zustand wie zu dem Zeitpunkt, da Rick nach einigen Monaten aus dem Koma erwachte), aber wenn man sich mit dieser Unglaubwürdigkeit arrangiert hat, kann man mit dem Rest der Handlung sehr gut leben.

Nachdem Lee einem in einen Zombie verwandelten Polizisten den Schädel weggeblasen hat, betritt er ein nahegelegenes Haus, in dem er auf Clementine trifft, ein kleines Mädchen, dessen Eltern…ahem…uh… auf Reisen sind. Und auf jeden Fall zurückkommen werden, um sie zu holen. Er nimmt sich ihrer an und macht sich auf, Hilfe, Wasser, Nahrung und Schutz vor den nach Menschenfleisch hungernden Monstern zu finden, die die letzten Reste von Zivilisation hinwegzufegen drohen.

Die erste Episode von The Walking Dead etabliert die Stimmung sehr gut und dürfte in dieser Hinsicht sowohl die Fans der Bücher wie die der TV-Serie als auch Spieler zufriedenstellen, die sich bisher für diese Franchise überhaupt nicht interessierten. Sie hält auch sehr gut das Gleichgewicht zwischen Telltales älteren Point-and-Click-Abenteuern und dem actionlastigen Gameplay von Jurassic Park. Während bei letzterem Spiel eher der Eindruck entstand, man würde bei einem Film Regie führen und nicht ein Videospiel spielen, gibt einem The Walking Dead das Gefühl, dass man Lee wirklich steuert, während er Untoten den Schädel einschlägt. Die Action wird hier auf eher unorthodoxe Weise gehandhabt, aber dadurch wird sie irgendwie realistischer, denn Lee wirkt so eher wie ein durchschnittlicher Mensch und nicht wie ein Meisterschütze.

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Sehr erfolgreich ist auch die Einbeziehung von Entscheidungen des Spielers. Mehrmals werden Ihnen Entscheidungen abverlangt, die sich auf die Leben der Leute rund um Sie nachhaltig auswirken und auch auf verschiedene Weisen und in unterschiedlichem Ausmaß Einfluss auf die Story haben. Einige verändern nur die Einstellung der Überlebenden ihnen gegenüber und sorgen im weiteren Verlauf des Spiels für geänderte Dialogoptionen, während andere zur Folge haben, das statt einer eine andere Figur stirbt. Das funktioniert so flüssig, wie man es sich nur wünschen kann, und gibt einem das Gefühl, wirklich Kontrolle über die Vorgänge im Spiel zu haben. Und noch besser ist, dass ein Trailer für die zweite Episode, der nach dem Ende der ersten läuft, zeigt, dass die Entscheidungen auch Auswirkungen auf die Fortsetzung(en) haben – eine aufregende Aussicht.

Es gab einige visuelle und auch Audioprobleme, wie es bei den meisten Telltale Spielen der Fall ist, aber alles in allem war ich überrascht, wie gut mir die erste Episode von The Walking Dead gefiel. A New Day überzeugte mich von der Serie, weshalb ich mir auch die weiteren Episoden, die im Monatsabstand erscheinen werden, zulegen werde, solange die Qualität so hoch bleibt.

Hinweis: Ich werde die Episoden einzeln besprechen, aber erst nach dem Erscheinen der letzten Episode eine endgültige Bewertung abgeben. Derzeit stünde die Bewertung ungefähr bei 7,5.

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