Nach einem ausgedehnten Aufenthalt in Italien dreht Assassin’s Creed III die Uhr der Serie einige Jahrhunderte weiter und transportiert die Spieler mitten ins 18. Jahrhundert und in den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Mit den Bauten im Kolonialstil und der altmodischen nordamerikanischen Wildnis ist dies eine ganz neue Welt für die Reihe. Aber Ubisoft begnügt sich nicht mit einem neuen AC-Spiel, sondern entwickelt exklusiv für die PlayStation Vita ein zweites, das unter dem Titel Assassin’s Creed III Liberation auf den Markt kommen wird.
Während das Konsolenabenteuer in Neuengland angesiedelt ist, spielt die Kampagne von Liberation in New Orleans. Erzählt wird die Geschichte einer gewissen Aveline. Sie ist die erste weibliche Hauptfigur im Rahmen der Serie und hat eine komplizierte Lebensgeschichte, die einem AC-Protagonisten angemessen ist. Ihr kreolisches Erbe sowie ihre privilegierte Erziehung unterscheiden sie von Connor, dem Helden von ACIII, aber sie ist im Umgang mit Waffen ebenso geschickt wie er. Sie bewegt sich und tötet mit der Geschwindigkeit eines Assassinen, doch sie ist einzigartig genug, um über ganz eigene Waffen zu verfügen, etwa eine Machete.
Ubisoft wird nicht müde, darauf hinzuweisen, dass es sich nicht um eine vereinfachte Version für Handhelds handelt. Liberation benützt dieselbe verbesserte Engine wie ACIII selbst, Aveline verfügt über viele derselben neuen Moves und Kills, die Connor zur Verfügung stehen, und New Orleans ist so aufwendig gestaltet, wie wir es von den Städten in der AC-Serie mittlerweile gewöhnt sind. Allerdings dürfte New Orleans nicht ganz so groß sein wie Boston in ACIII.
Aveline stürzt sich in einen Kampf mit einigen unglücklichen Soldaten. Zwei von ihnen erledigt sie mit verborgenen Klingen, ehe sie überhaupt reagieren können. Dann wendet sie sich den übrigen zu. Hier wird die optionale Touch-Steuerung vorgestellt. Nachdem der Spieler auf den Bildschirm getippt hat, führt die Heldin eine unglaubliche Auto-Combo aus, wobei über den Köpfen der Gegner Icons auftauchen. Ich drücke schnell hintereinander auf vier Icons und die Soldaten werden in dieser Reihenfolge eliminiert. Ubisoft weist darauf hin, dass diese Form des vereinfachten Gameplay völlig freiwillig ist. Sie können die Icons auch ignorieren und ganz herkömmlich spielen.
Nachdem die Heldin auf die Soldaten eingestochen hat, bis diese tot sind, verlasse ich den Ort auf einem Pferdekarren, wobei es zu einer Verfolgungsjagd kommt. Die Ladung des Karrens brennt lichterloh, weshalb diese Flucht durch die Gassen zu einer sehr nervenaufreibenden Angelegenheit wird. Es wird offenbar, wie groß diese für die Handheld-Konsole gebaute Welt ist. Und Liberation ist nicht auf New Orleans beschränkt, denn Aveline wird auch in den Bayous das eine oder andere Abenteuer erleben. Bedeutet das auch, dass sie gegen Alligatoren kämpfen wird?
Liberation bietet klassische Gebäude, schnelle Bewegungen, die Möglichkeit, Bäume zu besteigen, und eine große Stadt, die erforscht werden will, weshalb es fast wie ein vergessener Konsolentitel wirkt und nicht wie ein ganz neues Abenteuer für Sonys Handheld. Ich frage mich, ob ein so großer, wunderbar ausgestalteter Titel wirklich auf eine einzige Plattform beschränkt bleiben kann oder nicht doch früher oder später auch auf anderen Konsolen auftauchen wird. Assassin’s Creed III Liberation ist mit Sicherheit einer der besten PS Vita Titel bisher und wird am 30. Oktober zugleich mit ACIII erscheinen.
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