One Day I’m Going to Soar
(BMG)
Kevin Rowland hat für sein Dexys Comeback nicht einfach nur Songs geschrieben, sondern ein West End Musical. Es als Konzeptalbum zu bezeichnen, heißt, seine überzogene Theatralik sträflich zu unterschätzen. Der Plot: Ein Mann denkt über seine Jugend nach und dass er „immer von den Dingen träumte, die sein könnten"; er verzehrt sich nach einer schönen Frau; sie erwidert seine Gefühle; ihre Liebe scheitert; der Mann schließt daraus: „I can't be what anybody wants me to be“. Selbst wenn es keine Autobiographie ist, sind der offenherzige Individualismus und der Widerstand gegen jeden Versuch, ihn zu sehr zu analysieren und zu kategorisieren, reinster Rowland. Die Musik ist unverkennbar Dexys und strotzt nur so vor Zitaten aus Soul- und Popsongs der 60-er Jahre, aber sie ist auch oberflächlich und zufrieden, ziellos unter Rowlands Monologen dahinzufließen. Diese Monologe sind größtenteils so absurd, dass man lauthals auflachen möchte, aber so trotzig eigensinnig, dass man ihn dafür bewundern muss.
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