Als Bethesda die Dawnguard Erweiterung für The Elder Scrolls V: Skyrim bekanntgab, war ich nicht gerade begeistert. Der erste Trailer verstärkte meine Befürchtungen noch. Der mediale Vampir-Overkill der letzten Jahre, an dessen Spitze Twilight und True Bood stehen, hatte zur Folge, dass ich mir lieber die Augen ausstechen würde, als mir noch eine weitere Geschichte rund um die Kreaturen der Nacht anzutun. Aber Dawnguard ist nicht nur eine Vampirgeschichte, sondern auch die erste Erweiterung meines persönlichen Spieles des Jahres 2011. Um weitere Skyrim-Inhalte genießen zu können, bin ich sogar bereit, noch einen weiteren Blutsauger zu ertragen.
Die gute Nachricht für alle Leute, denen es ähnlich ergeht wie mir, ist, dass man sich in dieser Erweiterung auch den titelgebenden Dawnguard anschließen und die verdammten Vampire jagen kann. In der von Bethesda zur Verfügung gestellten kurzen Demoversion durfte man jedoch nur in die Rolle eines Charakters mit Level 29 schlüpfen, der sich ganz dem dunklen Pfad verschrieben und dem Vampirismus hingegeben hat.
Die Mission, die ich spiele durfte, stammt irgendwo aus der Mitte der Erweiterung. Zu diesem Zeitpunkt der Geschichte hatte sich der Protagonist mit den langen spitzen Zähnen mit einer Vampirin namens Serana zusammengetan. Nach dem zu schließen, was ich aufschnappen konnte – ich wurde mitten in die Mission hineingeworfen -, ist Serana ein Spielball im Machtkampf zwischen ihrem vampirischen Vater und ihrer Mutter. Nachdem Sie jahrzehntelang in einem Grab eingeschlossen war, begibt sie sich nun nach “Soul Cairn” (dabei handelt es sich um eine magische Dimension)), um ihrer Mutter entgegenzutreten, die sich dort versteckt.
Soul Cairn wird von vielen verlorenen Seelen bevölkert. Während ich mich über die kahlen Hügel bewege, wobei ich nur gelegentlich eine Turmspitze, einen toten Baum oder einen Knochenhaufen erblicke, stoße ich auf einige hilfsbedürftige Seelen, die mir Nebenaufgaben erteilen. Einer dieser Geister sucht verzweifelt nach Arvak, dem Ross, auf dem er einst in diese Lande ritt. Ich wandere in der Richtung weiter, die der Missionszielpfeil anzeigt, und treffe auf den aus High Rock stammenden Händler Morven Stroud, der von einem Necromancer auf diese Ebene verbannt wurde, weil er diesem schlechte Waren verkaufte. Er möchte nur mit mir handeln, wenn ich ihm zuvor 25 Felle bringe.
Da ich nicht allzu viel Zeit habe, ignoriere ich die Nebenaufgaben und marschiere direkt auf den vermuteten Aufenthaltsort von Seranas Mutter los. Unterwegs springt hie und da ein Skelett aus dem Boden hervor. Diese kleinen Hindernisse mit ein paar gezielten Armbrustschüssen (die Armbrust fügt 31 Schaden zu) auszuschalten, dauert nicht lange. Die neue Dawnguard Rüstung bietet mehr als ausreichend Schutz. Nachdem ich mit der Armbrust einige Skelette zertrümmert habe, entschließe ich mich, meine vampirischen Fähigkeiten auszuprobieren.
Mit dem Vampir verhält es sich ähnlich wie mit dem Werwolf in den Missionen der Companions: auf der Xbox 360 (nur diese Version war spielbar) drückt man den rechten Bumper und schon verwandelt man sich in einen Nosferatu-artigen Vampir-Lord. Sobald Sie diese heimtückische Gestalt angenommen haben, können sie vernichtende Nahkampfangriffe ausführen, aber auch aus der Ferne Zauber wirken. Die Vampire verfügen auch über einige nur ihnen vorbehaltene Kräfte. Vampire Servant (Vampirdiener) erlaubt Ihnen, einen Leichnam mit niedrigem Level wiederzubeleben, der dann 60 Sekunden lang für Sie kämpft, während Sie mit Vampire Sight (Vampirsicht) 60 Sekunden lang im Dunkeln sehen können. Sie können auch mit Hilfe von kleinen knochigen Flügeln kurze Strecken fliegen.
Nachdem einige weitere Skelette besiegt sind, treffe ich mit Serana beim Versteck ihrer Mutter ein. Diese ist wenig erfreut, ihre Tochter zu sehen, aber noch mehr stört sie, dass die junge Dame einen Fremden zu diesem Wiedersehen mitgebracht hat. Während die beiden Damen miteinander reden, verstehe ich langsam, was vor sich geht. Seranas Mutter besaß einst zwei Elder Scrolls, die der von ihr getrennt lebende Ehemann Harkon benötigt, um die Tyrannei der Sonne zu beenden und die Welt in ewige Dunkelheit zu tauchen. Das würde den Vampiren ermöglichen, sich völlig ungehindert auf der Erde zu bewegen, aber der Mutter sind die Kosten dafür zu hoch. Sie erklärt ihrer Tochter, dass Harkon, um dies bewirken zu können, Auriel’s Bow (Auriels Bogen) benötigt und Serana rituell opfern muss. Um ihren vampirischen Nachwuchs zu schützen, zwang also die Mutter Serana, sich weit fort zu verstecken.
Ich biete an, Harkon unschädlich zu machen und Serana zu verschonen. Die misstrauische Mutter nimmt meinen Vorschlag widerwillig an. Sie will mir die zweite Elder Scroll aber nur geben, nachdem ich die Soul Keepers (Seelenhüter), die in den höchsten Türmen von Soul Cairn hausen, besiegt habe. Außerdem warnt sich mich, dass ein furchtbarer Drache diese Ebenen heimsucht.
Serana und ich reisen zur ersten Turm, um den dort spukenden Soul Keeper zu beseitigen, aber ehe ich das tun oder dem neuen Drachen begegnen kann, ist die mehr als kurze Demoversion zu Ende.
Bethesda lässt wissen, dass die Erweiterung von der Größe her irgendwo zwischen Knights of the Nine und Shivering Isles, den beiden offiziellen Erweiterungen von Oblivion, liegt und das Durchspielen ungefähr 15 Stunden in Anspruch nimmt. Neben der Hauptmission wird Dawnguard auch etliche neue zufällige Aufgaben und neue Dungeons bieten. Die Spieler müssen mindestens Level 10 erreicht haben, um mit der Erweiterung zu beginnen, doch etliche der neuen Inhalte sind für Charaktere mit Levels jenseits der 20 konzipiert.
Ich hätte gerne mehr Zeit gehabt, um die neuen Inhalte zu testen, aber wir werden nicht lange darauf warten müssen. Dawnguard erscheint am 26. Juni für die Xbox 360. für PC und PlayStation 3 sollte die Erweiterung ungefähr einen Monat später verfügbar sein.
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