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Mass Effect 3 Extended Cut: Das Gute, das Schlechte und das Hässliche (Test)

 

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Sie werden sich vermutlich daran erinnern, dass etliche Spieler mit den ursprünglichen Enden von Mass Effect 3 nicht so ganz zufrieden waren, weshalb sich BioWare mehr oder weniger gezwungen sah, auf die heftige Kritik zu reagieren. Dank des vorgestern veröffentlichten Extended Cut DLC können wir uns nun selbst ein Bild von der Reaktion des Entwicklers auf die Kontroverse machen. Ich spielte gestern alle vier (ja, vier) Enden durch und stellte eine Liste der positiven, negativen und auch seltsamen Dinge zusammen, die sich die Spieler von den neuen Inhalten erwarten dürfen.

Gut: Plotlöcher werden geschlossen

Zerstörten die Mass Relays die ganze Galaxie? Warum flog die Normandy während der letzten Momente des Krieges irgendwo im Nirgendwo herum? Was passierte mit Ihrer Mannschaft nach dem Auftauchen von Harbinger? Sind alle einfach für immer gestrandet? Diese zuvor nicht beantworteten logistischen Fragen lenkten manche Fans von den grandiosen Ereignissen am Ende von Mass Effect 3 ab. Nun werden diese Fragen mit durch neue Szenen und Dialoge ausreichend, wie ich denke, beantwortet. Einige Unklarheiten bleiben bestehen, aber die offensichtlichsten Probleme wurden ausgeräumt.

Schlecht: Hecklastig

BioWare empfiehlt, einen Spielstand kurz vor dem Angriff auf die Cerberus-Basis (Cronos Station) zu laden. Die neuen Szenen sind aber erst viel näher zum Ende hin zu sehen. Fast alle neuen Dinge ereignen sich nach Ihrem letzten echten Kampf in der Nähe der Raketen-Abschussrampen. Ab diesem Zeitpunkt werden bis zu den tatsächlichen Enden, die gründlich überarbeitet wurden, verschiedene Szenen und Dialoge eingefügt.

Hässlich: Auf Wiedersehen, Indoktrinationstheorie

Die neuen Enden torpedieren im Grunde die Plausibilität der Indoctrination Theory. Eingefleischte Fans werden sicher Mittel und Wege finden, diese Theorie am Leben zu erhalten, aber ihre Grundannahme – besonders, dass alles, was nach dem Vorstoß auf den Teleporter eine Fabrikation von Shepards indoktriniertem Geist ist – ist widerlegt.

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Gut: Änderung der effektiven militärischen Stärke

Mass Effect 3 mag einen Multiplayer hinzugefügt haben, aber viele Spieler wollten ihre Spielerfahrung auf die Einzelspielerkampagne beschränken. Deshalb beschwerten sich manche darüber, dass man bestimmte Szenen (etwa das anscheinende Überleben von Shepard im „Destroy“ Ende) nur zu sehen sind, wenn man die Galactic Readiness entsprechend erhöht – und das ist durch das Spielen der Einzelspielerkampagne allein nicht möglich. Das wird durch den Extended Cut geändert. BioWare zufolge muss Ihre „effektive militärische Stärke“ nur ungefähr 3100 betragen muss, um alle Szenen sehen zu können. Solange Sie die Einzelspielerkampagne komplett durchspielen, wird Ihnen am Ende nichts Wichtiges entgehen.

Schlecht: Farbänderung

Einer der Hauptkritikpunkte an den ursprünglichen Enden war, dass alle drei im Grunde identisch waren und sich nur durch die Farbe des Strahls, der aus der Citadel herausschießt, unterschieden. Bei den neu gestalteten Enden ist dies wiederum zu bemerken. Viele Szenen werden wiederverwertet oder tauchen nur leicht abgeändert in den anderen Enden auf.

Hässlich: Dämliche Slideshow

Der am hässlichsten aussehende Teil der neuen Inhalte sind die 2D-Bilder, die im roten, dem blauen und dem grünen Ende zu sehen sind. Sie sollen Freunde und Verbündete darstellen, die ihre Leben in der Nachkriegswelt weiterleben, aber die statischen Bilder wirken seltsam und passen nicht zum filmischen Flair der der anderen großen Momente der Serie. Es handelt sich nicht einmal um Standbilder aus dem Spiel, sondern allem Anschein nach um Konzeptentwürfe. Ich bin mir sicher, dass BioWare gute Gründe für diese Designentscheidung vorbringen kann, aber das ändert nichts daran, dass die Slideshow billig und kitschig wirkt.

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Gut: Abschluss

Ich halte zwar nicht viel von der Slideshow, aber die anderen Elemente der erweiterten Enden tragen sehr dazu bei, die verschiedenen Optionen zu differenzieren, und verdeutlichen, was mit den Charakteren passierte. In jedem der vier Enden berichtet ein anderer wichtiger Charakter über den Zustand der Welt nach Shepards Entscheidung. Obwohl einige Szenen in mehreren enden auftauchen, ist der Ton jedes Mal ein anderer und zeigt dem Spieler, wie sich die Zukunft der Galaxie entwickeln kann.

Schlecht: Keine drastischen Änderungen

Es wurde zwar einiges verändert, aber das Ende dreht sich noch immer um Catalyst und Crucible und die Auswahl aus einigen vorgegebenen Optionen. Ich sehe das nicht als Nachteil, aber Fans, die sich eine grundlegende Neugestaltung erhofft haben, werden wohl enttäuscht sein.

Hässlich: Die trostlose Option

Einige Fans wünschten sich ein optimistischeres Ende, aber andere wollten ein noch katastrophaleres Ende sehen. Das neue hinzugekommene vierte Ende ermöglicht Shepard, die Äußerungen des Catalyst zurückzuweisen und sich zu weigern, eine der drei gebotenen Lösungen zu wählen. Bei diesem Ende sterben so ziemlich alle und alle fortgeschrittenen Zivilisationen werden ausgelöscht. Sie sollten sich jedoch bei diesem Ende auf jeden Fall den Abspann komplett ansehen, denn eine Variation einer bekannten Szene bringt ein wenig Optimismus in eine ansonsten schlimme Situation.

Gut: Das Spiel ist mit dem DLC besser

Ich fand das ursprüngliche Ende von Mass Effect 3 ganz in Ordnung, doch viele Fans waren nach dem Durchspielen des letzten Teils der Trilogie enttäuscht. Diese Leute werden sich wohl nie mit Änderungen an den bestehenden Enden begnügen, sondern nur mit gänzlich neuen Enden zufriedenzustellen sein. Falls Sie nicht zu dieser Gruppe gehören, zahlt es sich aus, zumindest eines der neuen Enden durchzuspielen. Während die Enden des Extended Cut die Enden des ursprünglich ausgelieferten Spiels gewesen, hätte es die ganze Kontroverse nie gegeben. Sicher, einige Beschwerden wären den Entwicklern nicht erspart geblieben, aber die neuen Inhalte stellen eine substantielle Verbesserung dar.

PRO: Deutliche Verbesserung gegenüber den ursprünglichen Enden; bietet einen echten Abschluss der Story; verdeutlicht die Konsequenzen der Entscheidungen; verlängert die Enden, die kriminell kurz waren.

CONTRA: Die Enden leiden noch immer unter thematischen und Plotlöchern und bauen auf einem Deus ex Machina auf; die Enden benützen nach wie vor viele der selben visuellen Elemente, auch wenn sie sich thematisch mehr voneinander unterscheiden.

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