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Neil Young & Crazy Horse: Americana (Albumkritik)

 

neil young 02 Neil Young

Americana

(Warner)

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Am Ende von Americanas erstem Song kann man hören, wie Neil Young mit Crazy Horse spricht. „It's really funky. It gets into a good groove“, sagt er über ihre Version von „Oh Susannah“. Das wirft die Frage auf, was er unter „funky“ versteht, denn seine Version ähnelt sehr stark einer Barband, die Shocking Blues „Venus“ mit anderem Text spielt, was wohl auch ein wenig daran liegt, dass beide Songs von Tim Rose arrangiert wurden. Und das ist Americana in aller Kürze: geschätzte und beliebte Songs aus der amerikanischen Vergangenheit, egal ob Pop, Blues oder Folk - etwa „Get a Job“, der No. 1-Hit der Silhouettes aus dem Jahre 1958 -, werden durch die Mangel von Neil Youngs verzerrter Gitarre gedreht und unnötig in die Länge gezogen. Das Ganze erinnert an Bruce Springsteens Seeger Sessions Album, wobei jedoch die Liebe zum Detail durch Ein-Take-Nachlässigkeit ersetzt wurde. Es klingt großartig – es ist ausreichend Platz zwischen den Instrumenten und auf die Kompression, die heute so gut wie jedes Album verschandelt, wurde weitgehend verzichtet. Es ist außerdem unglaublich überflüssig. Während Springsteen die Vergangenheit benützte, um die Gegenwart zu beleuchten, klingt Young ganz so, als mache er, was immer ihm gerade in den Sinn kommt, was sicher die einzige Erklärung für den letzten Song auf Americana ist: „God Save the Queen“. Nicht die Nummer der Pistols, die britische Nationalhymne.

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