Cat Power
Sun
(Matador)
Obwohl der Titel Sun zu dem Southern Soul/Blues von Cat Powers letztem Studioalbum The Greatest zurückzuweisen scheint, hat er nicht das Geringste mit den Sun Studios zu tun. Er rührt vielmehr von dem zweiten Song des Albums her, einer elektronischen Schwärmerei, die als Missionsstatement funktioniert: „Here is the day/ We are free, you and me, and we can finally run.“ In den sechs Jahren seit The Greatest musste Power mit einem Privatkonkurs und dem Scheitern einer Beziehung fertigwerden. Aber diese persönlichen Rückschläge hat sie mittlerweile gemeistert, weshalb sie dieses Album als „Wiedergeburt“ bezeichnet. Und das ist es mit Sicherheit. Gitarren wurden durch Synthesizer ersetzt, die Beats sind knackig und die Künstlerin befindet sich ganz eindeutig auf dem Pfad hin zu Gelassenheit, Nüchternheit und emotionaler Gesundung. Unvermeidlich sind eine gewisse Rauheit und Rückfälle (der R&B Gesang „3,6,9“ wurde während der Nachwirkungen einer durchzechten Nacht geschrieben, als sie den Schmerz nicht wegtrinken konnte), aber sie fand zu einer Art Frieden. Auf „Nothin But Time“, einem Duett mit Iggy Pop, einem weiteren Überlebenden zahlreicher Exzesse, singt sie wie zu sich selbst: „It's up to you" – ein Gefühl, das dem Rest dieses bewegenden Albums zugrunde liegt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen